Tag Archives: tirol

Es bleibt in der Familie

Regionalität und Nachhaltigkeit: Die Tourismuslandschaft Tirols ist geprägt durch Betriebe in Familienhand. Der Tourismusforscher Prof. Mike Peters vom Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus untersucht mit seinem Team die Charakteristika von kleinen und mittleren Unternehmen. (more…)

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CSI für Lebensmittel: Qualität und Herkunft einfach prüfen

Herkunft und Qualität von Lebensmitteln sind vielen Konsumenten wichtige Anliegen. Bei einem länderübergreifenden EU-Projekt unter Beteiligung der Uni Innsbruck haben Partner aus Tirol und Südtirol drei Jahre intensiv an unterschiedlichen Methoden zur Herkunfts- und Qualitätsbestimmung von regionalen Lebensmitteln geforscht.

Im gemeinsamen Projekt „OriginAlp“ haben Partner aus Tirol und Südtirol, darunter die Agrarmarketing Tirol, die Universität Innsbruck, die Freie Universität Bozen und das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg, drei Jahre lang an der Herkunfts- und Qualitätsbestimmung von Lebensmitteln geforscht. Ein zentraler Beitrag der Universität Innsbruck ist die Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIR), wie Prof. Christian Huck vom Institut für Analytische Chemie und Radiochemie erklärt: „Mit dieser einfachen und schnellen Methode ist es möglich, Lebensmittel eines Herstellers eindeutig von anderen Produkten abzugrenzen. Beim Apfel konnten wir so beispielsweise innerhalb eines Erntejahres Äpfel aus der Region Tirol deutlich von jenen aus anderen Ländern unterscheiden. Außerdem stellten wir mit Hilfe der Referenzmethoden vom Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg Qualitätsparameter wie Zucker- und Säuregehalt fest.“ Die Nah-Infrarot-Spektroskopie bietet gegenüber klassischen Methoden mehrere Vorteile: „Diese Messung ist extrem schnell, kostengünstig und ungefährlich. Nah-Infrarotlicht bringt die chemischen Bindungen der Moleküle in Schwingung. Diese Schwingungen sind charakteristisch wie ein Fingerabdruck und werden in einem Spektrum dargestellt. Prinzipiell können so jegliche chemische und auch physikalische Parameter bestimmt werden“, erklärt Huck. (more…)

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Tatortarchäologie am Gletscher

Bedingt durch den Klimawandel geben Gletscher durch deren Abschmelzen im Schnee konservierte Mumien frei. Harald Stadler, Leiter des Instituts für Archäologien an der Universität Innsbruck, freut sich darüber besonders, denn eines seiner Spezialgebiete sind Gletscherleichen mit deren Hab und Gut. Die Archäologinnen und Archäologen werden zu Komplizen der Kriminalbeamten.

„Jetzt kommen die verrücktesten Dinge zum Vorschein, die nun wissenschaftlich bearbeitet werden. Das Klima öffnet für uns einen Tresor und diese spannenden Möglichkeiten müssen wir auf jeden Fall für uns nützen. Es wird noch einiges auftauchen – und ich bin darauf vorbereitet“, schwärmt Stadler. Dass die heimischen Gletscher noch viele Fundstücke und verschollene Leichen freigeben werden, ist für den Wissenschaftler gewiss. Funde aus Nachbarländern wie der Schweiz und in Südtirol/Italien lassen auch die Archäologinnen und Archäologen in Innsbruck auf interessante Funde hoffen. (more…)

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Aus isch wird is – Die Tiroler Mundart im Wandel

Jugendliche in Innsbruck sprechen Wörter anders aus als ihre Eltern und Großeltern. Sprachwissenschaftlerin Irina Windhaber vom Institut für Sprachen und Literaturen hat sich diesen Wandel genauer angesehen.

Die Mundart in Innsbruck beginnt sich zu verändern. Alte und traditionelle Aussprachen verschwinden langsam und machen Platz für Formen der Standardsprache. Nur das für Tirol typische „k“ scheint über alle Generationen erhalten zu bleiben. Jugendliche haben sich seit jeher, aber besonders seit den 1950er und 60er Jahren mit neuen Ausdrücken von der Sprache der Erwachsenen abgegrenzt. Diese Welle brachte eine Fülle an sprachlichen Innovationen, vor allem Anglizismen, mit sich. In Innsbruck passiert schon seit längerem nicht nur eine wörtliche Abgrenzung, sondern vielmehr ein Wandel der Aussprache. Immer häufiger verwenden junge Menschen sprachliche Formen des Standarddeutschen. Ältere Varianten der Artikulation beginnen bei den Jungen in Vergessenheit zu geraten. Dies lässt sich, laut Irina Windhaber, besonders gut in Innsbruck beobachten: „Vor allem das Wort ‚ist’ ist stark betroffen.“ Sagen Erwachsene tendenziell noch: „Mei Schweschter isch krank“, so würden Jugendliche diesen Satz wohl eher so aussprechen: „Mei Schwester is krank.“ Auch das traditionelle „Poschtkaschtl“ soll, laut den Ergebnissen der Wissenschaftlerin, dem standardsprachlicheren „Postkastl“ gewichen sein. Dass Jugendliche immer mehr dazu tendieren, die traditionellen Formen der Aussprache nicht mehr zu verwenden, leitet Windhaber auf einen wissenschaftlichen Begriff, die „Regionalisierung“, zurück. Damit bezeichnet sie eine Strömung, die bereits in ganz Europa zu erkennen ist. Mundarten gehen generell zurück und beginnen, sich auszuwaschen. Sprachliche Merkmale, die in größeren Regionen vorkommen, werden dabei in kleinere Dialektgemeinschaften übernommen. Durch den Einfluss von Wien, München, aber auch dem Fernsehen, beginnen sich Formen des Standarddeutschen immer mehr durchzusetzen. Eine sogenannte „Standardisierung“ sei, laut Irina Windhaber, zu erkennen. Innsbruck sei im Vergleich zu anderen Regionen in Europa keine Ausnahme und gliedere sich in eine bereits bekannte Strömung ein. (more…)

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Klimaveränderung durch Bodenmikroorganismen

Am Institut für Mikrobiologie untersucht Nadine Präg das Zusammenleben von Mikroorganismen und Pflanzen in verschiedenen Böden Tirols. Ihr Hauptaugenmerk legt sie dabei auf methanogene, Methan produzierende, als auch auf methanotrophe, Methan konsumierende, Mikroorganismen, über deren Zusammenwirken mit Pflanzen im Methankreislauf bisher noch sehr wenig bekannt ist.

Methan (CH4) ist, trotz einer geringen atmosphärischen Konzentration, eines der wichtigsten Treibhausgase neben Kohlenstoffdioxid (CO2). „Das Gas ist etwa 20 bis 30 mal schädlicher als CO2, da es Infrarotstrahlung sehr stark absorbiert und so unsere Atmosphäre erwärmt“, erklärt die Doktoratsstipendiatin. Diese Tatsache ist Anlass genug einen genauen und kritischen Blick auf bisherige Forschungen und die Methanproduktion in heimischen Böden zu wagen. Das Ziel von Präg ist es herauszufinden, inwieweit verschiedene Pflanzen und Böden Methanogene und Methanotrophe beeinflussen. (more…)

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Gestein in Bewegung

Sie sind in Tirol allgegenwärtig und prägen nicht nur das Landschaftsbild der Alpen: Bergstürze als weit verbreitetes Phänomen in Gebirgsregionen werden an der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften unter der Leitung von Prof. Bernhard Fügenschuh seit Jahren hinsichtlich ihrer klimatischen Auswirkungen und geologischen Eigenschaften untersucht.

Das kleine im Schweizer Kanton Glarus gelegene Bergdorf Elm wurde am 11. September 1881 zum Schauplatz einer tragischen Naturkatastrophe. An einem Berghang lösten sich geschätzte 10 Millionen Kubikmeter Fels und rasten ähnlich einer Lawine mehrere Kilometer talwärts. Beinahe das ganze Dorf wurde zerstört, 115 Menschen starben. Der angesehene Schweizer Geologe Albert Heim reiste an den Ort des Geschehens, dokumentierte die Katastrophe und suchte nach Erklärungen. Wie konnten derartige Gesteinsmassen innerhalb kürzester Zeit Distanzen von mehreren Kilometern überwinden? „Dieser erste Versuch einer Analyse kann als Geburtsstunde der Bergsturz-Forschung angesehen werden“, sagt Diethard Sanders, Leiter des Instituts für Geologie der Uni Innsbruck. Die Untersuchung von Bergstürzen avancierte seit Ende des 19. Jahrhunderts somit zu einer eigenen Forschungsdisziplin. Der Geologe arbeitet gemeinsam mit Dr. Christoph Prager von der alpS GmbH (gegründet als Zentrum für Naturgefahren Management Innsbruck) intensiv an der Erforschung von Bergstürzen. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik hat für die Wissenschaftler gesamtgesellschaftliche Relevanz: „Es ist uns ein großes Anliegen, dass gerade in von Gebirgen geprägten Gebieten wie Tirol ein besseres Verständnis von Bergstürzen, die zu großen Katastrophen führen können, angestrebt wird“, sind sich Sanders und Prager einig. (more…)

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