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Gestein in Bewegung

Sie sind in Tirol allgegenwärtig und prägen nicht nur das Landschaftsbild der Alpen: Bergstürze als weit verbreitetes Phänomen in Gebirgsregionen werden an der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften unter der Leitung von Prof. Bernhard Fügenschuh seit Jahren hinsichtlich ihrer klimatischen Auswirkungen und geologischen Eigenschaften untersucht.

Das kleine im Schweizer Kanton Glarus gelegene Bergdorf Elm wurde am 11. September 1881 zum Schauplatz einer tragischen Naturkatastrophe. An einem Berghang lösten sich geschätzte 10 Millionen Kubikmeter Fels und rasten ähnlich einer Lawine mehrere Kilometer talwärts. Beinahe das ganze Dorf wurde zerstört, 115 Menschen starben. Der angesehene Schweizer Geologe Albert Heim reiste an den Ort des Geschehens, dokumentierte die Katastrophe und suchte nach Erklärungen. Wie konnten derartige Gesteinsmassen innerhalb kürzester Zeit Distanzen von mehreren Kilometern überwinden? „Dieser erste Versuch einer Analyse kann als Geburtsstunde der Bergsturz-Forschung angesehen werden“, sagt Diethard Sanders, Leiter des Instituts für Geologie der Uni Innsbruck. Die Untersuchung von Bergstürzen avancierte seit Ende des 19. Jahrhunderts somit zu einer eigenen Forschungsdisziplin. Der Geologe arbeitet gemeinsam mit Dr. Christoph Prager von der alpS GmbH (gegründet als Zentrum für Naturgefahren Management Innsbruck) intensiv an der Erforschung von Bergstürzen. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik hat für die Wissenschaftler gesamtgesellschaftliche Relevanz: „Es ist uns ein großes Anliegen, dass gerade in von Gebirgen geprägten Gebieten wie Tirol ein besseres Verständnis von Bergstürzen, die zu großen Katastrophen führen können, angestrebt wird“, sind sich Sanders und Prager einig. (more…)

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