Tag Archives: archaeologe

Bedeutende bronzezeitliche Stadt im Nordirak entdeckt

Archäologen der Universität Tübingen führten nur 45 Kilometer von IS-Territorien entfernt Ausgrabungen durch – Siedlung war möglicherweise ein Außenposten des akkadischen Weltreichs

Archäologen des Instituts für die Kulturen des Alten Orients (IANES) der Universität Tübingen haben im Nordirak unweit der Stadt Dohuk eine große bronzezeitliche Stadtanlage entdeckt. Die Ausgrabungen ergaben, dass die Siedlung, auf der sich heute das kleine kurdische Dorf Bassetki in der autonomen Region Kurdistan befindet, in der Zeit um 3000 vor Christus gegründet wurde und auf eine Blütezeit von über 1200 Jahren zurückblicken kann. Es wurden auch Siedlungsschichten aus der Zeit des Reichs von Akkad (2340-2200 v. Chr.) entdeckt, das als erstes Weltreich der Menschheitsgeschichte gilt. (more…)

Read More

Tatortarchäologie am Gletscher

Bedingt durch den Klimawandel geben Gletscher durch deren Abschmelzen im Schnee konservierte Mumien frei. Harald Stadler, Leiter des Instituts für Archäologien an der Universität Innsbruck, freut sich darüber besonders, denn eines seiner Spezialgebiete sind Gletscherleichen mit deren Hab und Gut. Die Archäologinnen und Archäologen werden zu Komplizen der Kriminalbeamten.

„Jetzt kommen die verrücktesten Dinge zum Vorschein, die nun wissenschaftlich bearbeitet werden. Das Klima öffnet für uns einen Tresor und diese spannenden Möglichkeiten müssen wir auf jeden Fall für uns nützen. Es wird noch einiges auftauchen – und ich bin darauf vorbereitet“, schwärmt Stadler. Dass die heimischen Gletscher noch viele Fundstücke und verschollene Leichen freigeben werden, ist für den Wissenschaftler gewiss. Funde aus Nachbarländern wie der Schweiz und in Südtirol/Italien lassen auch die Archäologinnen und Archäologen in Innsbruck auf interessante Funde hoffen. (more…)

Read More

Der Hexenfels im Rofangebirge birgt prähistorische Schätze

Seit etwa 8000 Jahren siedeln, rasten und arbeiten Menschen im Schutz eines riesigen überhängenden Felsblocks, dem sogenannten Hexenfels, direkt am Krahnsattel im Rofangebirge. Mag. Thomas Bachnetzer untersucht im Rahmen seiner Doktorarbeit gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Archäologien den seit der Steinzeit aufgesuchten Lagerplatz.

Bis zum Fund des Ötzi im Jahr 1991 waren Expertinnen und Experten der Meinung, dass das Hochgebirge in der Urgeschichte nur sehr spärlich besiedelt wurde. Dieser und weitere Funde zeigen allerdings, dass die Hochlagen in der Prähistorie häufig aufgesucht und intensiv genutzt wurden. Seither spielt die Hochgebirgsforschung eine wichtige Rolle in der Archäologie des Alpenraumes. Im Rahmen des vom FWF geförderten Spezialforschungsbereichs HiMAT (The history of mining activities in the Tyrol and adjacent areas) machte sich Bachnetzer gemeinsam mit seinem Kollegen Mag. Markus Staudt zu Geländebegehungen in das Rofangebirge auf. Die beiden Forscher stießen dabei auf sehr interessante Stellen, die sie zu näheren Untersuchungen veranlassten. Auf etwa 2000 Metern Seehöhe prospektierten sie ein kleinräumiges Felssturzgebiet, von dem ein riesiger Felsblock, der Hexenfels, den einzig größeren und natürlichen Unterstand in der Nähe bot. Der auf zwei Seiten überhängende Fels wird auch, vom französischen übernommen, Abri, genannt. Mit dem 2014 vom TWF geförderten Forschungsprojekt möchte der Doktoratsstipendiat das Rofangebirge als prähistorische Kulturlandschaft in den Hochlagen Tirols untersuchen. (more…)

Read More

Diamanten der Steinzeit

Glanz und Glitzer scheinen bereits vor 10.000 Jahren eine große Anziehungskraft gehabt zu haben. Prof. Walter Leitner und sein Team vom Institut für Archäologien der Universität Innsbruck konnten eine prähistorische Abbaustelle für Bergkristall in den Tuxer Alpen nachweisen und ermöglichen Einblicke in das steinzeitliche Leben Tirols.

Die Forschungsarbeit an der mit 2800 Metern höchstgelegenen archäologischen Fundstelle Österreichs ist beschwerlich. Mehrere Stunden Fußmarsch sind nötig, um das so genannte Riepenkar am Südfuß des Berges Olperer zu erreichen. Die instabile Wetterlage in dieser hochalpinen Gegend macht archäologische Sondagen nur an wenigen Tagen des Jahres überhaupt erst möglich. Das aus der Quarzkluft abgetragene Gesteinsmaterial wird in bis zu 25 Kilo schweren Rucksäcken ins Tal getragen. „Die Mühe lohnt sich aber allemal“, freut sich Walter Leitner über seine Entdeckungen. Durch Hinweise des Zillertaler Mineraliensammlers Walter Ungerank wurde der Archäologe auf die Stelle aufmerksam und begann mit Untersuchungen vor Ort. (more…)

Read More