Tag Archives: universitaet tuebingen

Bedeutende bronzezeitliche Stadt im Nordirak entdeckt

Archäologen der Universität Tübingen führten nur 45 Kilometer von IS-Territorien entfernt Ausgrabungen durch – Siedlung war möglicherweise ein Außenposten des akkadischen Weltreichs

Archäologen des Instituts für die Kulturen des Alten Orients (IANES) der Universität Tübingen haben im Nordirak unweit der Stadt Dohuk eine große bronzezeitliche Stadtanlage entdeckt. Die Ausgrabungen ergaben, dass die Siedlung, auf der sich heute das kleine kurdische Dorf Bassetki in der autonomen Region Kurdistan befindet, in der Zeit um 3000 vor Christus gegründet wurde und auf eine Blütezeit von über 1200 Jahren zurückblicken kann. Es wurden auch Siedlungsschichten aus der Zeit des Reichs von Akkad (2340-2200 v. Chr.) entdeckt, das als erstes Weltreich der Menschheitsgeschichte gilt. (more…)

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Leben gewissenhafte Schüler länger?

Bildungsforscher der Universität Tübingen werten Schüler-Befragung von 1968 aus und stellen Zusammenhang zwischen Verhalten in der Schule und Lebenserwartung her

Kinder, die in der Schule fleißig, gewissenhaft und leistungsorientiert sind, leben wahrscheinlich länger als ihre widerspenstigen und ungeduldigen Mitschülerinnen und Mitschüler. Diese Schlussfolgerung ziehen Wissenschaftler der Universität Luxemburg und vom Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen aus einer Studie. Sie haben das Verhalten und die Charaktereigenschaften von Schülerinnen und Schülern anhand von Daten einer Studie aus dem Jahr 1968 analysiert und untersucht, ob diese Eigenschaften im Zusammenhang mit der Lebenserwartung stehen könnten. (more…)

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Wie Staphylokokken Blutvergiftungen auslösen

Forscherteam identifiziert Lipopeptide als Ursache für schweren Krankheitsverlauf

Blutvergiftungen, verursacht durch Infektionen des bakteriellen Erregers Staphylococcus aureus, sind Ursache für viele tausend Todesfälle jährlich in Deutschland. Wie die Blutvergiftung bei solchen Infektionen ausgelöst wird und zum lebensbedrohlichen Multiorganversagen führt, war bislang weitgehend unverstanden. Auch sind die verfügbaren diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten derzeit sehr begrenzt. Forscher des Interfakultären Instituts für Mikrobiologie und Infektionsmedizin der Universität  Tübingen (IMIT) und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) um Dr. Dorothee Kretschmer, Dennis Hanzelmann und Professor Andreas Peschel haben nun eine der Ursachen für diesen schweren Krankheitsverlauf geklärt. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Nature Communications veröffentlicht. (more…)

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Neues Forschungsprojekt zu informellen Märkten nach dem Ende der Sowjetunion

VolkswagenStiftung fördert internationale Verbundforschung zum Handel abseits staatlicher Regulationen in Zentralasien und im Kaukasus

Tübinger Wissenschaftler haben für das Forschungsprojekt „Informal Markets and Trade in Central Asia and the Caucasus“ eine Förderung der VolkswagenStiftung in Höhe von rund 490.000 Euro eingeworben. Das internationale Projekt erforscht die Rolle lokaler Märkte und die Mobilität von Händlern und Waren im Kaukasus und in Zentralasien nach dem Zerfall der Sowjetunion. Auch die Nachbarregionen Nordpakistan und die autonome Region Xinjiang in Westchina beziehen die Forscher mit ein. Dafür arbeiten insgesamt 15 Wissenschaftler aus den Bereichen Sozial- und Kulturanthropologie, Geschichte und Politikwissenschaften aus Deutschland, Armenien, Georgien, Kasachstan, Kirgistan, Pakistan und der Schweiz zusammen. Koordiniert wird das Forschungsprojekt, das im April 2016 startet und bis 2019 läuft, von Dr. Susanne Fehlings von der Abteilung Ethnologie am Asien-Orient-Institut der Universität Tübingen.
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350 Jahre alte chinesische Übersetzung

Sensationelle Wiederentdeckung der chinesischen Übersetzung (1640) von Georgius Agricolas De re metallica: Neues Projekt in der Sinologie der Universität Tübingen

Ein neues Forschungsprojekt der Tübinger Sinologie widmet sich einer sensationellen Wiederentdeckung: Kürzlich wurde die 350 Jahre alte chinesische Übersetzung des Bergbauklassikers De re metallica (1556) von Georgius Agricola wiedergefunden. Das seit langer Zeit verschollene Werk war im 17. Jahrhundert von dem Jesuitenmissionar Johann Adam Schall von Bell (Tang Ruowang 湯若望; 1592-1666) im Auftrag der chinesischen Regierung angefertigt worden. Es trug den Titel Kunyu gezhi 坤輿格致  (Untersuchungen des Erdinneren) und sollte dazu dienen, das Berg- und Hüttenwesen anzukurbeln, um damit der bedrohten Ming-Dynastie dringend benötigte Finanzmittel zu verschaffen. Dazu kam es aber nicht, da das chinesische Herrscherhaus im Frühjahr 1644 durch Aufstände und Invasoren aus der Mandschurei zu Fall gebracht wurde. (more…)

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Neue Behandlungsmethode für Gehirninfektion

Biochemiker der Universität Tübingen und Schweizer Forscher finden erstmals Weg, gefährliche Virusinfektion zu bekämpfen

In einem internationalen Forschungsprojekt haben Wissenschaftler der Universität Tübingen eine neue Behandlungsstrategie für Patienten mit einer Virusinfektion des Gehirns entdeckt. Das JC Polyomavirus kann in immungeschwächten Patienten die tödliche Erkrankung Progressive Multifocal Encelphalopathy (PML) auslösen, indem es gezielt Zellen im Gehirn angreift. Bislang gibt es keine Therapie für diese Erkrankung. In Kooperation mit dem Team von Professor Roland Martin an der Universität Zürich und der Schweizer Firma Neurimmune zeigen Professor Thilo Stehle und Dr. Luisa Ströh vom Interfakultären Institut für Biochemie an der Universität Tübingen nun erstmals eine Behandlungsmöglichkeit. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal Science Translational Medicine publiziert.
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Algenblüte als Reaktion auf Ammonium-Vergiftung der Jagst

Forscherinnen der Universität Tübingen untersuchen die Folgen des Eintrags von verunreinigtem Löschwasser in den Fluss

Bei Löscharbeiten nach einem Mühlenbrand gelangten am 22. August 2015 versehentlich große Mengen an Kunstdünger in die Jagst. Neben der giftigen Wirkung auf die Fische und dem Sauerstoffentzug im Wasser führt das aus den landwirtschaftlichen Düngemitteln stammende Ammoniumnitrat auch im Flusswasser zu einer starken Düngung – und einer massenhaften Vermehrung von Algen. Dr. Julia Kleinteich und Professorin Christiane Zarfl vom Zentrum für Angewandte Geowissenschaften der Universität Tübingen haben das Algenwachstum seit dem Giftunfall beobachtet und dabei einen etwa 50 Kilometer langen Flussabschnitt zwischen der Jagstmündung in den Neckar und Gommersdorf an der Jagst beprobt.
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„Es muss eigentlich eine Frau sein“

Neu entdecktes Elfenbeinfragment aus dem Hohle Fels gehört möglicherweise zu einer zweiten weiblichen Figurine – Sonderpräsentation im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren

Bei Ausgrabungen in der Höhle Hohle Fels auf der Schwäbischen Alb nahe Schelklingen hat das Team von Professor Nicholas Conard aus der Abteilung Urgeschichte und Quartärökologie der Universität Tübingen einen rätselhaften Fund gemacht: ein aus zwei Teilen zusammengesetztes Bruchstück aus Mammutelfenbein. Von Menschenhand bearbeitet, weist das Fragment deutliche, tief eingebrachte Rillen in musterhafter Anordnung auf. „Bei den bisher aus der Eiszeit bekannten Tierfiguren und Löwenmenschen gibt es keine vergleichbaren Formen und Muster“, sagt Nicholas Conard. Die Ausgrabungsergebnisse werden heute in der Fachzeitschrift „Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg“ veröffentlicht.
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