Tag Archives: universitaet tuebingen

Jäger drängten Mammuts schon vor 30.000 Jahren zurück

Tübinger Forscher finden Hinweise gegen die These vom klimatisch bedingten Aussterben der großen Pflanzenfresser

Intensive Jagd durch den Menschen hat offenbar schon vor etwa 30.000 Jahren zu einem Rückgang der Mammutpopulationen in Westeuropa geführt. Zu diesem Ergebnis kommen Forscherinnen und Forscher der Universität Tübingen sowie der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in einer Studie. Wie die Wissenschaftler um die Biogeologin Dr. Dorothée G. Drucker im Fachmagazin „Quaternary International“ berichten, lässt sich bei der Analyse von Knochen, Zähnen sowie Mammutelfenbein aus der Phase des sogenannten Gravettien (etwa 30.500 bis 22.000 Jahre vor unserer Zeit) zeigen, dass die klimatischen Bedingungen wie auch die Versorgung mit Nahrung und Trinkwasser für die großen Pflanzenfresser dieser Epoche stabil waren. (more…)

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Die Netzhaut des Auges ändert ihre „Sprache“ mit wechselnder Helligkeit

Studie der Universität Tübingen zeigt, wie differenziert Sehinformationen ans Gehirn geleitet werden ‒ Erkenntnisse könnten helfen, Kameras wie auch Sehprothesen weiter zu entwickeln

Unser Sehvermögen ist ausgezeichnet: Es funktioniert auch unter extremen Bedingungen, vom Spaziergang unterm Sternenhimmel bis zur Ski-Abfahrt im gleißenden Sonnenlicht ‒ und dies weitaus geschmeidiger und stabiler, als selbst modernste Digitalkameras arbeiten. Wissenschaftlern war bekannt, dass die ersten Schritte der „Bildverarbeitung“ bereits innerhalb des Auges ablaufen: die Netzhaut enthält nicht nur die lichtempfindlichen Sinneszellen, sondern sie bereitet Informationen auch auf und leitet diese als komplexes Aktivitätsmuster über den Sehnerv an das Gehirn weiter.   (more…)

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Dopamin hilft auch beim Rechnen auf die Sprünge

Tierphysiologen der Universität Tübingen zeigen, dass bestimmte Nervenzellen unter dem Einfluss des Botenstoffs Regeln besser verarbeiten

Der im Volksmund als „Glückshormon“ bezeichnete Botenstoff Dopamin ist nicht nur für Motivation und Motorik des Menschen wichtig, sondern kann Nervenzellen offenbar auch bei anspruchsvollen kognitiven Aufgaben positiv beeinflussen. Torben Ott, Simon Jacob und Professor Andreas Nieder vom Institut für Neurobiologie der Universität Tübingen konnten nun erstmals zeigen, welchen Einfluss Dopamin auf Gehirnzellen während der Verarbeitung von Regeln hat. Die Studie wurde am Donnerstag, 4. Dezember, in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Neuron vorab veröffentlicht. DOI: https://dx.doi.org/10.1016/j.neuron.2014.11.012 (more…)

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Höchste Siedlungsplätze eiszeitlicher Menschen in den peruanischen Anden entdeckt

Tübinger Archäologen erforschen extreme Lebensbedingungen der frühen Südamerikaner

In den südlichen Anden Perus hat ein Archäologenteam unter der Beteiligung von Forschern der Universität Tübingen und dem Senckenberg Center for Human Evolution and Paleoenvironment (HEP) die höchstgelegenen menschlichen Eiszeitsiedlungen der Welt entdeckt. Die Siedlungsplätze liegen etwa 4.500 Meter über dem Meeresspiegel. Die neuen Ergebnisse zeigen, dass menschliche Behausungen bereits tausend Jahre früher als bisher gedacht in diesen Höhen existierten. Jäger und Sammler haben sich vor rund 12.000 Jahren, im späten Pleistozän, trotz tiefer Temperaturen, hoher Sonneneinstrahlung und niedrigen Sauerstoffwerten in der abgelegenen, baumlosen Landschaft niedergelassen – und das bereits 2.000 Jahre, nachdem die ersten Menschen Südamerika erreichten. (more…)

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Parkinson: Weltweit größte Meta-Analyse identifiziert sechs neue Risikofaktoren

Tübinger Neurowissenschaftler haben gemeinsam mit internationalen Kollegen sechs bisher unbekannte genetische Risikofaktoren für die Parkinson-Erkrankung identifiziert. Die Basis der in „Nature Genetics“ veröffentlichten weltweit größten Meta-Analyse bildeten sieben Millionen genetische Variationen auf dem gesamten menschlichen Chromosomensatz. Dafür untersuchten die Forscher DNA-Proben von 19.061 Parkinson-Patienten und 100.833 gesunden Personen europäischer Abstammung. Ziel war es herauszufinden, ob einige der natürlich vorkommenden Varianten bei Parkinson-Patienten häufiger vorkommen als bei gesunden Personen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Risiko, an Parkinson zu erkranken, bei Vorhandensein mehrerer ungünstiger Genvarianten bis auf ein Dreifaches erhöhen kann. Die Identifizierung dieser Genvarianten gewährt einen besseren Einblick in die molekulare Entstehung der Krankheit und könnte zur Entwicklung neuer Therapiestrategien führen. (more…)

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Die genetische Herkunft der Europäer

Forscher vergleichen Genome ursprünglicher Jäger und Sammler sowie früher Bauern mit denen heutiger Menschen: die Spuren der Europäer führen zu Ahnen aus drei Populationen

Der Beginn der Landwirtschaft und die Domestizierung wilder Tiere, die vor rund 11.000 Jahren im Nahen Osten ihren Anfang nahmen, hatten einen enormen Einfluss auf das Leben der Menschen. Jäger und Sammler wurden vielerorts von sesshaften Bauern abgelöst. Die Populationen wuchsen und schufen so die Voraussetzungen für das Entstehen größerer Städte und komplexer Gesellschaften. Die archäologischen Nachweise legen nahe, dass sich der Übergang zur bäuerlichen Lebensweise in Mitteleuropa vor rund 7.500 Jahren vollzog, gleichzeitig mit dem Auftreten der Linienbandkeramik, der ersten jungsteinzeitlichen Kultur in Europa. (more…)

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Kupferzeitliche Siedlung in Zentralspanien entdeckt

Wissenschaftler des Tübinger Sonderforschungsbereichs RessourcenKulturen finden neue Hinweise auf Ansiedlungen in unwirtlichen Gebieten der Iberischen Halbinsel im dritten Jahrtausend vor Christus

Forscher des Sonderforschungsbereichs RessourcenKulturen (SFB 1070) an der Universität Tübingen haben in Zusammenarbeit mit Kollegen der spanischen Universität Alcalá de Henares ein bislang unbekanntes kupferzeitliches Siedlungszentrum in der Region Azután (Zentralspanien) entdeckt. Bei einer Feldstudie fanden sie auf einer Fläche von rund 90 Hektar Keramik und Steinwerkzeuge, die sie durch typologische Untersuchungen der Kupferzeit zuweisen konnten. (more…)

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Meeressäuger brachten die Tuberkulose in die Neue Welt

Forscher der Universität Tübingen entdecken bei genetischen Analysen von 1.000-jährigen Skeletten aus Peru Hinweise auf frühe Übertragung der Infektion von Robben auf Menschen

Die Tuberkulose ist offenbar nicht von den spanischen Eroberern, sondern zuvor bereits von Meeressäugern nach Amerika eingeschleppt worden. Wie ein internationales Forscherteam, koordiniert durch Professor Johannes Krause vom Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie der Universität Tübingen, feststellen konnte, kam der Erreger deutlich vor der Ankunft der Europäer in die Neue Welt. Wahrscheinlich wurden die ersten Tuberkulosebakterien von Seelöwen und Robben auf Menschen in Südamerika übertragen. Darauf deutet die Analyse von rund 1.000 Jahre alten Skeletten hin. Darüber hinaus fanden die Forscher Hinweise darauf, dass sich die gefährliche Infektionskrankheit vermutlich erst vor rund 6.000 Jahren entwickelte. Die Forschungsergebnisse werden diese Woche von der Fachzeitschrift Nature online vorab veröffentlicht. (more…)

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