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Lebendes Fossil untersucht

Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstitutes in Frankfurt und des Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP) in Tübingen haben die Verwandtschaftsverhältnisse der Laotischen Felsenratte untersucht, einem sogenannten „lebenden Fossil“. Durch Methoden der vergleichenden Anatomie kommen sie zu dem Schluss, dass die kleinen Nager nah mit den heute in Nordafrika lebenden Gundis verwandt sind. Die Studie ist kürzlich im Fachjournal „Mammalian Biology“ erschienen. (more…)

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Wisente waren keine Waldbewohner

Der Paläontologe Prof. Dr. Hervé Bocherens vom Senckenberg Center for Human Evolution and Paleoenvironment (HEP) und dem Fachbereich Geowissenschaften der Universität Tübingen hat gemeinsam mit deutschen und polnischen Kollegen die ältesten bekannten Wisentknochen Europas untersucht. Dabei stellten sie fest, dass Wisente „Gemischtesser“ waren und das Leben in offenen Landschaften einem Leben im Wald vorzogen. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf heutige Schutzkonzepte der vom Aussterben bedrohten Tiere. Die zugehörige Studie ist heute im renommierten Fachjournal PLOS ONE erschienen.

Etwa 3000 freilebende Wisente gibt es derzeit in Europa. Seit 2013 lebt eine kleine Herde der dunkelbraunen Kolosse auch wieder in Deutschland. (more…)

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Jäger drängten Mammuts schon vor 30.000 Jahren zurück

Tübinger Forscher finden Hinweise gegen die These vom klimatisch bedingten Aussterben der großen Pflanzenfresser

Intensive Jagd durch den Menschen hat offenbar schon vor etwa 30.000 Jahren zu einem Rückgang der Mammutpopulationen in Westeuropa geführt. Zu diesem Ergebnis kommen Forscherinnen und Forscher der Universität Tübingen sowie der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in einer Studie. Wie die Wissenschaftler um die Biogeologin Dr. Dorothée G. Drucker im Fachmagazin „Quaternary International“ berichten, lässt sich bei der Analyse von Knochen, Zähnen sowie Mammutelfenbein aus der Phase des sogenannten Gravettien (etwa 30.500 bis 22.000 Jahre vor unserer Zeit) zeigen, dass die klimatischen Bedingungen wie auch die Versorgung mit Nahrung und Trinkwasser für die großen Pflanzenfresser dieser Epoche stabil waren. (more…)

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Höchste Siedlungsplätze eiszeitlicher Menschen in den peruanischen Anden entdeckt

Tübinger Archäologen erforschen extreme Lebensbedingungen der frühen Südamerikaner

In den südlichen Anden Perus hat ein Archäologenteam unter der Beteiligung von Forschern der Universität Tübingen und dem Senckenberg Center for Human Evolution and Paleoenvironment (HEP) die höchstgelegenen menschlichen Eiszeitsiedlungen der Welt entdeckt. Die Siedlungsplätze liegen etwa 4.500 Meter über dem Meeresspiegel. Die neuen Ergebnisse zeigen, dass menschliche Behausungen bereits tausend Jahre früher als bisher gedacht in diesen Höhen existierten. Jäger und Sammler haben sich vor rund 12.000 Jahren, im späten Pleistozän, trotz tiefer Temperaturen, hoher Sonneneinstrahlung und niedrigen Sauerstoffwerten in der abgelegenen, baumlosen Landschaft niedergelassen – und das bereits 2.000 Jahre, nachdem die ersten Menschen Südamerika erreichten. (more…)

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Wie das Klima mit vielen Dürreperioden über 10.000 Jahre Einfluss auf die Landwirtschaft in Nahost nahm

Forscherin der Universität Tübingen untersucht archäologische Getreidefunde aus dem Vorderen Orient auf Signale von Trockenstress

Der frühen landwirtschaftlichen Entwicklung im Nahen Osten wird ein starker Einfluss auf das Aufblühen von Gesellschaften – oder auf ihren Untergang – zugeschrieben. Die Landwirtschaft wiederum muss mit den Umweltbedingungen klarkommen, die stark vom Klima gesteuert werden. Um zu erforschen, in welchem Ausmaß die Klimaentwicklung in den vergangenen Jahrtausenden seit dem Beginn der Landwirtschaft Einfluss auf die Ernten und frühe landwirtschaftliche Gesellschaften hatte, haben Dr. Simone Riehl vom Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie der Universität Tübingen sowie dem Senckenberg Zentrum für Menschliche Evolution und Paläoumwelt (HEP) und ihre Kollegen ganz besondere Archive angezapft: archäologische Getreidefunde. Die bis zu 10.000 Jahre alten Gerstenkörner von zahlreichen Orten im „Fruchtbaren Halbmond“ geben heute noch preis, ob es zur Zeit ihres Wachsens und Reifens genug Wasser gab. Tatsächlich stellte die Forscherin fest, dass klimatisch bedingte Dürreperioden in zahlreichen Siedlungen des Vorderen Orients spürbare Auswirkungen auf die Entwicklung von Landwirtschaft und Gesellschaft hatten. Vom Wassermangel waren die Siedler lokal jedoch recht unterschiedlich stark betroffen und fanden individuelle Lösungen für das Dürreproblem. (more…)

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Vorläufer des europäischen Nashorns in Vietnam entdeckt

Zwei bisher unbekannte fossile Säugetierarten konnte ein Wissenschaftlerteam der Universität Tübingen und des Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment Tübingen bergen. Diese Tiere lebten vor etwa 37 Millionen Jahren. Die neu beschriebenen Säugetiere zeigen eine überraschend enge Verwandtschaft zu fossilen Arten, die aus europäischen Fossil-Fundorten bekannt sind.
Der Fundort: Der vietnamesische Braunkohletagebau Na Duong. Hier gelangen den Forscherinnen und Forschern noch eine ganze Reihe weiterer fossiler Neuentdeckungen, darunter drei Krokodil- und mehrere Schildkrötenspezies.

Südostasien gilt als eine schon seit Urzeiten besonders artenreiche Region, ein sogenannter Hotspot der Biodiversität. Seit einigen Jahrzehnten vermuten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass im späten Eozän, vor ca. 38-34 Mio. Jahren, enge Beziehungen zwischen der Tierwelt in dieser Region und Europa bestanden. Mit den aktuellen Funden aus Na Duong konnte das Forschungsteam um Prof. Madelaine Böhme belegen, dass einige europäische Arten in Südostasien ihren Ursprung hatten. (more…)

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Marmorkarpfen: Von 5 auf 150 Zentimeter in 37 Millionen Jahren

Bei Ausgrabungen im vietnamesischen Braunkohle-Tagebau Na Duong entdeckte ein Team der Universität Tübingen und des Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment Tübingen den weltweit ältesten Marmorkarpfen. Planktophaga minuta ist gleichzeitig mit einer Länge von nur 5 Zentimetern der kleinste bekannte fossile Vertreter der ostasiatischen Tiergruppe. Heutige Marmorkarpfen zählen mit bis zu 1,5 Metern Länge und über 50 Kilogramm Gewicht zu den größten lebenden Karpfenfischen.

Seit 2008 erforscht ein internationales Wissenschaftlerteam um Prof. Dr. Madelaine Böhme vom Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP) der Universität Tübingen in Vietnam urzeitliche Ökosysteme und Fossilien. Dabei sind die Wissenschaftler auf ca. 37 Millionen Jahre alte Ablagerungen des RhinChua-Sees aus dem späten Eozän gestoßen. Die im Süßwasser abgelagerten Sedimente entpuppten sich als reich an fossilen Tieren und Pflanzen. Daher wird der RhinChua-See von den Forschern auch als „asiatisches Messel“ bezeichnet. (more…)

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