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Der Hexenfels im Rofangebirge birgt prähistorische Schätze

Seit etwa 8000 Jahren siedeln, rasten und arbeiten Menschen im Schutz eines riesigen überhängenden Felsblocks, dem sogenannten Hexenfels, direkt am Krahnsattel im Rofangebirge. Mag. Thomas Bachnetzer untersucht im Rahmen seiner Doktorarbeit gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Archäologien den seit der Steinzeit aufgesuchten Lagerplatz.

Bis zum Fund des Ötzi im Jahr 1991 waren Expertinnen und Experten der Meinung, dass das Hochgebirge in der Urgeschichte nur sehr spärlich besiedelt wurde. Dieser und weitere Funde zeigen allerdings, dass die Hochlagen in der Prähistorie häufig aufgesucht und intensiv genutzt wurden. Seither spielt die Hochgebirgsforschung eine wichtige Rolle in der Archäologie des Alpenraumes. Im Rahmen des vom FWF geförderten Spezialforschungsbereichs HiMAT (The history of mining activities in the Tyrol and adjacent areas) machte sich Bachnetzer gemeinsam mit seinem Kollegen Mag. Markus Staudt zu Geländebegehungen in das Rofangebirge auf. Die beiden Forscher stießen dabei auf sehr interessante Stellen, die sie zu näheren Untersuchungen veranlassten. Auf etwa 2000 Metern Seehöhe prospektierten sie ein kleinräumiges Felssturzgebiet, von dem ein riesiger Felsblock, der Hexenfels, den einzig größeren und natürlichen Unterstand in der Nähe bot. Der auf zwei Seiten überhängende Fels wird auch, vom französischen übernommen, Abri, genannt. Mit dem 2014 vom TWF geförderten Forschungsprojekt möchte der Doktoratsstipendiat das Rofangebirge als prähistorische Kulturlandschaft in den Hochlagen Tirols untersuchen. (more…)

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Weitgehend unerforschte Ökosysteme

Ruben Sommaruga, Professor am Institut für Ökologie, erforscht im Rahmen eines von FWF geförderten Projekts die Konsequenzen des Rückgangs der Gletscher auf die Strukturen und Funktionen von Bergseen. Unterstützt von seinem Team untersucht er das mikrobielle Leben in den Seen.

Gletscherseen gehören weltweit zu den bisher am wenigsten erforschten Seen und das, obwohl die meisten Seen in Nordamerika und Europa durch das Schmelzen von Gletschern nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 bis 12.000 Jahren entstanden sind. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Seen genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie erste Ergebnisse zeigen, haben sich die Untersuchungen bereits gelohnt. (more…)

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Das Paradox der Fortpflanzung

Auch wenn asexuelle Reproduktion kurzfristig erfolgreich ist, verspricht sexuelle Reproduktion langfristig mehr Vorteile. Zumindest für Rädertierchen trifft diese Aussage zu, wie ein Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Limnologie, Mondsee kürzlich nachweisen konnte.

Das sogenannte „Paradoxon der sexuellen Reproduktion“ ist eines der wichtigsten ungelösten Probleme in der Evolutionsforschung. Es besagt, dass sich die allermeisten mehrzelligen Organismen – trotz hoher Kosten – durch sexuelle Reproduktion vermehren. Beispiele für solche Kosten sind der Aufwand durch die Produktion männlicher Nachkommen, die Kosten der Durchmischung des mütterlichen Genoms beim Sex, oder Kosten, die mit Partnersuche oder Paarung verbunden sind. „Ein besonders interessanter Sonderfall sind deshalb Organismen, die auf natürliche Weise immer wieder asexuelle Vertreter erzeugen“, erklärt Dr. Claus-Peter Stelzer vom Forschungsinsitut für Limnologie, Mondsee. Bei solchen Organismen sollte man erwarten, dass häufig „asexuelle Invasionen“ stattfinden, wobei asexuelle Linien die sexuellen Individuen verdrängen. Der Limnologie hat sich dieses Problem im vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanzierten Projekt „Evolution of asexuality in experimental rotifer populations“ anhand des Rädertiers Brachionus calyciflorus näher angesehen. (more…)

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