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Das Paradox der Fortpflanzung

Auch wenn asexuelle Reproduktion kurzfristig erfolgreich ist, verspricht sexuelle Reproduktion langfristig mehr Vorteile. Zumindest für Rädertierchen trifft diese Aussage zu, wie ein Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Limnologie, Mondsee kürzlich nachweisen konnte.

Das sogenannte „Paradoxon der sexuellen Reproduktion“ ist eines der wichtigsten ungelösten Probleme in der Evolutionsforschung. Es besagt, dass sich die allermeisten mehrzelligen Organismen – trotz hoher Kosten – durch sexuelle Reproduktion vermehren. Beispiele für solche Kosten sind der Aufwand durch die Produktion männlicher Nachkommen, die Kosten der Durchmischung des mütterlichen Genoms beim Sex, oder Kosten, die mit Partnersuche oder Paarung verbunden sind. „Ein besonders interessanter Sonderfall sind deshalb Organismen, die auf natürliche Weise immer wieder asexuelle Vertreter erzeugen“, erklärt Dr. Claus-Peter Stelzer vom Forschungsinsitut für Limnologie, Mondsee. Bei solchen Organismen sollte man erwarten, dass häufig „asexuelle Invasionen“ stattfinden, wobei asexuelle Linien die sexuellen Individuen verdrängen. Der Limnologie hat sich dieses Problem im vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanzierten Projekt „Evolution of asexuality in experimental rotifer populations“ anhand des Rädertiers Brachionus calyciflorus näher angesehen. (more…)

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