Wissenschaftler der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden haben die Nachtfaltergattung Leucinodes in Afrika untersucht. Die Insekten befallen Auberginen, Äthiopische Eierfrüchte, Tomaten und Paprika und richten große ökonomische Schäden an. In der Europäischen Union steht der Falter Leucinodes orobonalis deshalb unter Quarantänebestimmungen. Die kürzlich erschienene Studie zeigt, dass diese Falterart nicht in Afrika vorkommt und so auch nicht als Schädling von dort exportiert werden kann. Stattdessen identifizierten die Wissenschaftler drei gänzlich neue Gemüseschädlinge. (more…)
Freiburger Biologen sind Teil des Kollaborationsprojekts SynGlycTis, das eine Förderung von 1,9 Millionen Euro erhält
Das Kollaborationsprojekt „Synthetische Glykobiologie – neue Strategien zur Herstellung und Funktionalisierung von Protozellen und Protogeweben“ war im Förderprogramm ERASynBio der Europäischen Union erfolgreich und erhält insgesamt etwa 1,9 Millionen Euro. In SynGlycTis arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Dänemark, Deutschland, England, Frankreich und Österreich zusammen, unter ihnen die Arbeitsgruppe des Freiburger Juniorprofessors Dr. Winfried Römer. Das Freiburger Team bekommt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung etwa 400.000 Euro von der Fördersumme und wird drei Jahre lang gefördert. Die Wissenschaftler des Projekts SynGlycTis wollen so genannte Protozellen herstellen und deren Verhalten untersuchen. (more…)
Eine geschickte Förderung sauberer Technologien kann einen niedrigen CO2-Preis teilweise ausgleichen und damit helfen, das Zwei-Grad-Ziel einzuhalten. Das zeigt eine neue Studie. Selbst wenn der Welt-Klimagipfel Ende des Jahres erfolgreich ist, führt dies im kommenden Jahrzehnt voraussichtlich nicht zu einem hinreichend hohen CO2-Preis und entsprechend starken Emissionsminderungen. Ein neuartiges Politikpaket könnte aber den Einstieg in wirkungsvolle Klimapolitik ermöglichen: konkret durch einen zunächst niedrigen Mindestpreis für den Ausstoß von CO2, durch die Förderung erneuerbarer Energien, durch den Verzicht auf neue Kohlekraftwerke, sowie durch Demonstrationsanlagen zur Kohlenstoffabscheidung (CCS). Jedes einzelne dieser Werkzeuge wird bereits heute in manchen Ländern genutzt. Würden sie kombiniert und weltweit eingesetzt, könnte das den Weg für eine klimafreundliche Wirtschaft bereiten, die dann stärkere CO2-Minderungen nach 2030 möglich macht. (more…)
Datenlage sehr unsicher – DIW-Forscher legen Simulationsrechnungen vor – In allen Szenarien liegt das Vermögen der reichsten Deutschen deutlich höher als in bisherigen Statistiken – Das reichste Prozent der Bevölkerung besitzt den neuen DIW-Schätzungen zufolge ein Drittel statt ein Fünftel des gesamten Privatvermögens – Die reichsten 0,1 Prozent besitzen demnach 14 bis 16 Prozent (more…)
Naturschutzbericht der Bundesregierung offenbart Krise der biologischen Vielfalt – Verbände fordern Soforthilfeprogramm
Anlässlich des heute im Bundeskabinett verabschiedeten Indikatorenberichts 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt haben deutsche Umweltverbände den voranschreitenden Verlust an Arten und Lebensräumen in Deutschland sowie mangelhafte Schutzmaßnahmen kritisiert. Die Bundesregierung sei meilenweit davon entfernt, ihre eigenen Ziele zum Schutz der biologischen Vielfalt in Deutschland zu erreichen. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund Deutschland (NABU), WWF Deutschland, Deutsche Umwelthilfe (DUH) sowie der Dachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) appellieren deshalb an Bund und Länder, ihre Bemühungen zum Schutz der biologischen Vielfalt rasch zu intensivieren, um Lebensqualität, natürliche Ressourcen und Vielfalt der Arten wirksam zu sichern. Mit der UN-Konvention zur Biologischen Vielfalt und den europäischen Biodiversitätszielen gebe es einen klaren Rahmen und in der Nationalen Strategie der Bundesregierung zur biologischen Vielfalt gut gewählte Ziele. Um diese noch zu erreichen, brauche es jedoch ein ambitioniertes Sofortmaßnahmenprogramm, das bis 2020 Erfolge zeige. (more…)
Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstituts in Gelnhausen und des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) haben im Auftrag der Oberen Fischereibehörden der Regierungspräsidien Darmstadt, Gießen und Kassel ein neues Verfahren entwickelt, den in Fließgewässern gefürchteten Krebspesterreger (Aphanomyces astaci) in Wasserproben sicher nachzuweisen. Die kostengünstige und hochsensitive genetische Methode soll in Zukunft flächendeckend eingesetzt werden, um die Krebspest in heimischen Gewässern zu überwachen. Finanziell gefördert wurde das Projekt aus Mitteln der Fischereiabgabe, die das Land Hessen den Regierungspräsidien zur Verfügung stellt.
Für die in Deutschland heimischen Flusskrebse endet die Krebspest in der Regel tödlich. Die von amerikanischen Flusskrebsarten eingeschleppte Krankheit führt zum Rückgang bis hin zum Zusammenbruch ganzer Bestände europäischer Arten, wie beispielsweise dem Edelkrebs (Astacus astacus) oder dem Steinkrebs (Austropotamobius torrentium). (more…)
UN-Jahr der Böden 2015: In deutscher Landwirtschaft gehen jährlich 120 Mio. Tonnen fruchtbarer Boden verloren.
Allein in Deutschland gehen in der Landwirtschaft im Durchschnitt pro Jahr und Hektar zehn Tonnen fruchtbarer Boden durch Erosion und Humusabbau verloren. Dem gegenüber steht ein jährlicher natürlicher Bodenzuwachs von nur etwa einer halben Tonne pro Hektar. Der Boden wird also rund 20-mal schneller zerstört, als er nachwächst. Davor warnt die Naturschutzorganisation WWF zum Start des internationalen UN-Jahr der Böden 2015. Insgesamt gehen der deutschen Landwirtschaft damit 120 Millionen Tonnen fruchtbarer Boden pro Jahr verloren. (more…)
Wo Palmöl drin ist, steht ab Samstag auch Palmöl drauf. / WWF begrüßt neue Kennzeichnungspflicht.
Ab dem 13. Dezember tritt eine neue EU-Verordnung in Kraft. Ab dann müssen Pflanzenöle in Lebensmitteln namentlich aufgeführt werden. Damit darf vor allem Palmöl nicht länger hinter beschönigenden Bezeichnungen wie „Pflanzenfett“ oder „pflanzliches Öl“ versteckt werden. Die Umweltschutzorganisation WWF begrüßt die neue Regelung „überfälliger Schritt in Richtung Transparenz“ und fordert Unternehmen auf, endlich komplett auf zertifiziertes Palmöl umzusteigen. Die Palmöl-Produktion gilt als kritisch, da für die Plantagen tropische Wälder gerodet werden. Seit 1990 hat sich die Fläche für Ölpalmen weltweit verdoppelt, in Indonesien sogar verzehnfacht. Palmölplantagen bedecken weltweit inzwischen zwölf Millionen Hektar Fläche. Das ist etwa ein Drittel der Bundesrepublik Deutschland. Die Monokulturen bedrohen die biologische Vielfalt und rauben Arten wie Orang-Utan und Tiger den Lebensraum. (more…)