Über 70 Prozent der Deutschen freuen sich über Wolfs-Rückkehr. / WWF: Konflikte vermeiden und Ängste ernst nehmen.
Etwa 71 Prozent der Deutschen freuen sich über eine Rückkehr des Wolfes in die Bundesrepublik. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen, von der Naturschutzorganisation WWF in Auftrag gegebenen Umfrage. Nur 15 Prozent der Befragten stehen Canis lupus demnach kritisch gegenüber. Auch in Sachsen, wo sich im Jahr 2000 das erste Rudel seit der Ausrottung etabliert hatte, sind mit 58 Prozent noch die Wolfs-Befürworter in der klaren Mehrheit. Trotzdem zeige die geringere Rückendeckung, dass es gerade in den ländlichen Wolfsregionen weiterhin gelte, sich um die Akzeptanz der Bevölkerung zu bemühen. (more…)
Wie sich Vielfalt im Tier- und Pflanzenreich entwickelt, ist bislang nur unzureichend verstanden. In den Binnengewässern unseres Planeten leben überproportional viele Tierarten, sechs von zehn dieser Tiere sind Insekten. Deshalb haben Wissenschaftler des LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) nun gemeinsam mit Kollegen des Naturalis Biodiversity Center in Leiden und des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin das Potenzial von Süßwasserinsekten für die Erforschung der Biodiversität untersucht. Die Ergebnisse wurden jetzt in der diesjährigen Ausgabe des renommierten Fachjournals Annual Review of Entomology veröffentlicht.
Binnengewässer bedecken gerade einmal ein Prozent des Planeten, und doch leben in diesen Ökosystemen zehn Prozent aller Tierarten dieser Erde. Nach heutigem Kenntnisstand sind sechs von zehn dieser Tiere Insekten. Ein international zusammengesetztes Team mit Wissenschaftlern des LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F), des Biodiversity Center in Leiden und des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin untersuchte nun in einer Übersichtsstudie, inwieweit diese erstaunliche Vielfalt der Süßwasserinsekten dazu beitragen kann, die Entstehung von Artenvielfalt zu verstehen. (more…)
Wattenmeer-Konferenz bringt Flyway-Initiative auf den Weg
Der NABU begrüßt die auf der 12. Trilateralen Wattenmeer-Konferenz beschlossene Initiative zum Schutz der Zugvögel auf dem Ostatlantischen Zugweg. Der NABU hatte die sogenannte Flyway-Initiative gemeinsam mit seinen Partnern im Netzwerk von BirdLife International bereits seit langem gefordert.
„Die Bestände vieler Zugvögel des Wattenmeers haben in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen“, erklärte Dr. Hermann Hötker, Leiter des Michael-Otto-Instituts im NABU. Hötker und Dr. Holger Buschmann unterzeichneten in Vertretung für den NABU-Bundesverband und die NABU-Landesverbände Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg die Initiative. Zu den Arten mit den stärksten Abnahmen zählten der Kampfläufer, der Seeregenpfeifer und der Austernfischer. (more…)
Zum Start der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver: WWF präsentiert Rekorde aus dem Tierreich.
Wenn am 12. Februar die Olympischen Winterspiele in Vancouver beginnen blickt die Welt gebannt nach Kanada und fiebert sportlichen Sensationen entgegen. Doch bei aller Bewunderung für die menschlichen Athleten, im Vergleich zu den Höchstleistungen im Tierreich verblasst der Glanz manch einer Goldmedaille: Pottwale tauchen bis zu 2500 Meter tief, Gletscherflöhe produzieren ihr eigenes Frostschutzmittel, der Amur-Tiger trotzt Temperaturen von bis zu 45 Grad unter Null und ein Schneeleopard kann 16 Meter weit springen. „All diese rekordverdächtigen Leistungen und Fähigkeiten sind evolutionär als Folge der Anpassung an einen bestimmten Lebensraum entstanden“, sagt Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland. „Extreme Lebensräume, wie etwa Arktis und Antarktis, die Tiefsee oder das Hochgebirge, erfordern extreme Fähigkeiten.“ Diese Vielfalt gälte es, so der WWF, zu bewahren. Denn Klimawandel, Lebensraumzerstörung und Wilderei machten auch vor den extremsten Ökosystemen des Planeten nicht hal (more…)
Frankreich zerstört heute drei Tonnen beschlagnahmtes Elfenbein, um sein Engagement gegen den illegalen Elfenbeinhandel zu unterstreichen. Die öffentlichkeitswirksame Aktion vor dem Eiffelturm in Paris ist Teil eines nationalen Plans gegen Wilderei und illegalen Wildtierhandel, den das Land vor zwei Monaten im Rahmen eines Afrika-Gipfels für Frieden und Sicherheit angekündigt hatte. Der WWF lobt die Maßnahme als richtigen Schritt und forderte weitere Anstrengungen, um bedrohte Wildtiere vor der Ausrottung zu retten. „Mit der öffentlichen Elfenbeinzerstörung vor dem Eiffelturm setzt Frankreich ein klares Zeichen gegen Wilderei und illegalen Artenhandel“, sagt Johannes Kirchgatter, Afrika-Referent beim WWF Deutschland. (more…)
Woher kamen die Hoatzine? Die heute nur noch mit einer Art in Südamerika vorkommenden Vögel stammen aus der Alten Welt. Untersuchungen an den bisher ältesten bekannten Fossilien von Hoatzin-Vorfahren zeigen nun, dass es diese Vögel vor etwa 34 Mio. Jahren in Europa gegeben hat. Paläoornithologen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Flinders-Universität in Adelaide veröffentlichen ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Naturwissenschaften“.
Stinkevogel oder Schopfhuhn nennt die deutsche Sprache den Hoatzin (Opisthocomus hoazin), den es heute nur noch in Teilen Südamerikas gibt. Seine Verwandtschaftsverhältnisse unter den Vögeln sind ebenso ungeklärt, wie seine Evolutionsgeschichte. Bis vor kurzem galt Südamerika als Ursprungsort dieser Vögel. Dann wurden jedoch Fossilien aus Afrika beschrieben, und neue Funde aus Afrika und Europa belegen nun endgültig, dass Hoatzine aus der Alten Welt nach Südamerika gelangten. Eine ebenfalls im Januar 2014 erscheinende Studie in der ornithologischen Fachzeitschrift „The Auk“ erbringt erstmals den Nachweis weitgehend „moderner Hoatzine im Miozän (vor 15 Millionen Jahren) Afrikas. Die bisher ältesten dem Hoatzin zugeordneten Fossilien wurden schon vor über 100 Jahren gefunden. Sie stammen aus der Nähe von Paris. Erst jetzt wiesen Paläoornithologen nach, dass es sich dabei eindeutig um Vorfahren des Hoatzins handelt. Die Fossilien gehören zu einer bisher unbekannten Art, die als Protoazin parisiensis („Pariser Ur-Hoatzin“) beschrieben wurde, und belegt, dass im späten Eozän, also vor etwa 34 Mio. Jahren, Hoatzine auch in Europa gelebt haben. (more…)
WWF fordert: Regelungen für Schifffahrt und Fischerei verbessern / Trilaterale Wattenmeerkonferenz in Tondern/Dänemark
Hamburg/Husum/Tondern – Trotz des langjährigen Schutzes und der Anerkennung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe durch die UNESCO bestehen noch viele ungelöste Probleme, die laut WWF auf der 12. Regierungskonferenz zum Schutz des Wattenmeeres von Dänemark, Deutschland und den Niederlanden am 4. und 5. Februar behandelt werden müssen. Die Fischerei auf Muscheln und Krabben ist noch nicht naturverträglich und die Unterwasserwelt bislang kaum geschützt. Die Schifffahrt gefährdet das Wattenmeer durch Vertiefung der Flussmündungen und übertriebenen Hafenausbau, während zugleich das Risiko von großen Schiffsunfällen mit dem Austritt von Öl oder Chemikalien wächst. Der WWF begrüßt zugleich die zu erwartenden Beschlüsse für eine gemeinsame Strategie gegen die Folgen des steigenden Meeresspiegels, für naturverträglichen Tourismus, sowie für Schutzprojekte entlang der Zugwege der Wattenmeervögel. (more…)
Umweltschützer protestieren: An der australischen Nordostküste sollen rund drei Millionen Kubikmeter Meeresboden abgeladen werden. Die Entscheidung folgt auf einen Beschluss der australischen Regierung, die im Dezember den Ausbau eines Kohle-Hafens unweit des weltberühmten Korallenriffs genehmigt hatte. Der Erdaushub soll etwa drei Kilometer vor der Küste abgelagert werden. Umweltschützer reagieren empört, für Greenpeace ist es eine “Peinlichkeit von internationalem Ausmaß”.
Es geht um drei Millionen Tonnen Schlamm, die in das Meeresreservat gekippt werden sollen, das zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Laut der zuständigen Behörde sei nur ein Drittel des Naturparks – der etwa so groß ist wie Deutschland – streng geschützt. Die übrige Fläche dürfe daher für andere Zwecke verwendet werden. Der erweiterte Hafen soll der Erschließung von Kohle im Volumen von 28 Milliarden US-Dollar dienen. (more…)