Wissenschaftler der Universität Tübingen an Studie zur Entstehung von dünnschichtigen Kanälen im Schelfeis beteiligt
Lange Geländerücken aus Sand und Kies, sogenannte Wallberge oder Esker, entstehen unter Eisschilden. Sie sind zum Beispiel auf der Landfläche Skandinaviens und Nordamerikas stehen geblieben, als sich dort das Eis nach der letzten Eiszeit zurückzog. Bisher wurden solche Geländeformen jedoch nicht unter aktuell bestehenden Eisschilden beobachtet. (more…)
Forscher untersuchen, wie Moose in Gegenden mit unwirtlichen Bedingungen überleben können
Den Einfluss des Klimawandels auf die Pflanzenwelt in der Antarktis verstehen: Der Rektor der Universität Freiburg, Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, und der Präsident des Korea Polar Research Institute KOPRI/Südkorea, Dr. Ho-Il Yoon, haben ein Kooperationsabkommen für Moosforschung unterzeichnet. (more…)
Auch wenn es verblüffen mag: Steigende Temperaturen werden der Antarktis mehr Schnee bringen. Jedes Grad regionaler Erwärmung könnte den Schneefall auf dem Eiskontinent um etwa fünf Prozent zunehmen lassen, wie jetzt ein internationales Wissenschaftlerteam unter der Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung zeigt. Ihre Abschätzung beruht auf Daten aus Eisbohrkernen und auf physikalischen Gesetzen, die in globalen und regionalen Klimasimulationen abgebildet werden; veröffentlicht wird die Studie im Fachjournal Nature Climate Change. Die Ergebnisse liefern ein wichtiges neues Puzzelstück bei der Abschätzung des Beitrags der Antarktis zum künftigen Meeresspiegelanstieg. Mehr Schnee wird die Antarktis jedoch nicht vor dem Verlust von Masse bewahren, denn ein Großteil des zusätzlichen Eises wird durch sein eigenes Gewicht schneller in Richtung Küste transportiert. (more…)
Walfangkommission IWC berät über Gerichtsurteil gegen Japan
Die am Montag beginnende Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) muss den Rückenwind durch das Urteil des International Gerichtshofs gegen das japanische Walfangprogramm in den Gewässern der Antarktis nutzen und endlich alle Schlupflöcher in den IWC-Regularien schließen. Das fordert der WWF Deutschland in einer aktuellen Stellungnahme zum Auftakt der Konferenz im slowenischen Portorož. Ziel müsse es sein, den pseudowissenschaftlichen, kommerziellen Walfang endlich zum Erliegen zu bringen.(more…)
Wissenschaftler des Alfred Wegener Instituts (AWI) haben Daten über den Rückgang des Eises auf Grönland und in der Antarktis veröffentlicht. Wir haben Angelika Humbert vom AWI interviewt.
Die Wissenschaftler haben für ihre Studie Daten des ESA-Satelliten CryoSat-2 aus den Jahren 2011 bis 2014 ausgewertet. Die Satellitenaufnahmen umfassen eine Fläche von 16 Millionen Quadratkilometern und somit 500.000 Quadratkilometer mehr als bei bisherigen Messungen. Erstmals konnten so flächendeckende Karten der Eisschilde auf Grönland und in der Antarktis erstellt werden. Radar- und Laserimpulse ermöglichen, die Höhenveränderungen des Eises und die Veränderungen der Gletscher zu dokumentieren. (more…)
Der Eisverlust in der Antarktis könnte noch in diesem Jahrhundert bis zu 37 Zentimeter zum globalen Meeresspiegelanstieg beitragen, zeigt eine neue Studie. Erstmals hat ein internationales Team von Wissenschaftlern auf der Basis physikalischer Computersimulationen eine umfassende Einschätzung des Beitrags der Antarktis zum globalen Meeresspiegelanstieg vorgelegt und hierbei die Unwägbarkeiten in Ozean und Atmosphäre quantitativ berücksichtigt. Die vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) geleitete Studie kombiniert eine ganze Reihe aktueller Klimamodelle und Beobachtungsdaten mit verschiedenen Eis-Modellen. Die Berechnungen reproduzieren den in den letzten zwei Jahrzehnten beobachteten Beitrag der Antarktis zum Meeresspiegelanstieg und zeigen zugleich, dass der Eiskontinent viel eher als bisher angenommen am stärksten zum Meeresspiegelanstieg beitragen könnte. (more…)
Was bisher nur für wenige Gebiete galt, ist jetzt für alle Gletscherregionen der Erde bekannt: „Endlich wissen wir, wie viele Gletscher es auf der Erde gibt, wo sie sich befinden, wie groß sie sind und wie viel Eis in ihnen gespeichert ist“, sagt der Glaziologe Georg Kaser über das von ihm mitinitiierte globale Gletscherinventar.
Eine große internationale Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat so gut wie alle Gletscher auf der Erde kartiert und in computerlesbare Form im Randolph Gletscher Inventar (RGI) zur Verfügung gestellt. Dank dieser Anstrengungen ist es für Glaziologen nun möglich, mit bisher nicht erreichter Genauigkeit die Auswirkungen des Klimawandels auf jeden einzelnen Gletscher weltweit zu berechnen. Insgesamt bedecken die rund 200.000 Gletscher der Erde (ohne die Eischilde Grönlands und der Antarktis) eine Fläche von etwa 730.000 km2 und haben ein Volumen von rund 170.000 km3. „Damit wurde die genaue Modellierung der Gletscherreaktion auf Klimaänderungen stark verbessert“ sagt Georg Kaser vom Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Innsbruck. (more…)
Das Abschmelzen bereits einer kleinen Menge Eis an der ostantarktischen Küste könnte eine große Wirkung haben – nämlich dass große Eismassen unaufhaltsam jahrtausendelang in den Ozean fließen und damit den Meeresspiegel ansteigen lassen. Dies zeigt eine jetzt von Wissenschaftlern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) veröffentlichte Studie in Nature Climate Change. Die Ergebnisse beruhen auf Computersimulationen des antarktischen Eisflusses mit verbesserten Daten zum Untergrund der Antarktis.
„Das Wilkes-Becken der Ost-Antarktis ist wie eine gekippte Flasche“, erklärt Leitautor Matthias Mengel, „wenn der Korken gezogen wird, entleert sie sich.“ Das Becken bildet das größte marine Landeis-Gebiet in der Region. Derzeit hält ein Eisstück an der Küste die dahinter liegenden Eismassen zurück: eben wie ein Korken, der den Inhalt einer Flasche zurückhält. Ein Abschmelzen von Eis an der Küste könnte diesen relativ kleinen Korken verschwinden lassen – und damit einen Meeresspiegelanstieg von 300 bis 400 Zentimetern verursachen. „Der vollständige Meeresspiegelanstieg wäre letztlich bis zu 80 mal größer als der durch das anfängliche Abschmelzen des Eiskorkens“, sagt Ko-Autor Anders Levermann.(more…)