Erfolgreiche Zusammenarbeit von Chemie, Medizin und Pharmakologie
Bindegewebszellen – sogenannte Stromazellen – können das Tumorwachstum entscheidend beeinflussen. Dies ist seit Längerem bekannt. Neu ist ein Auswerteverfahren, das der Bioanalytiker Christopher Gerner und ein interdisziplinäres Team von der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien entwickelt haben. Mit Hilfe der modernen Massenspektrometer der Universität Wien gelang es erstmals, in menschlichen Brustkrebs-Gewebsproben tumorfördernde Zellaktivitäten analytisch nachzuweisen. Aktuell ist dazu eine Publikation im renommierten Fachmagazin “Journal of Proteome Research” erschienen. (more…)
APEX-Teleskop spürt verborgene Sternentstehung in Proto-Galaxienhaufen auf
Helmut Dannerbauer und Bodo Ziegler, beide Astrophysiker an der Universität Wien, gelang zusammen mit einem internationalen Team mit Hilfe des APEX-Teleskops erstmals überhaupt eine vollständige Erfassung der Sternentstehung in einem Galaxienhaufen in einer Entfernung von zehn Milliarden Lichtjahren. Indem sie die Umgebung der riesigen “Spinnennetz-Galaxie” untersuchten, gewannen sie auch Einblicke in die Entstehungsphase unseres frühen Universums. Die Astronomen konnten zeigen, dass ein großer Teil der Sternentstehung an unerwarteten Stellen stattfindet. Die überraschenden Ergebnisse erscheinen in der aktuellen Ausgabe des internationalen Fachmagazins “Astronomy & Astrophysics”.(more…)
Neue Erkenntnisse zu pflanzlichen Präparaten zur Behandlung menopausaler Beschwerden
Die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren führt oft zu postmenopausalen Beschwerden, die gerne alternativ zu konventionellen Therapien mit Präparaten der Traubensilberkerze (Actaea racemosa L.) behandelt werden. Einem ForscherInnenteam um Sophia Khom vom Department für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Wien ist nun ein wesentlicher Schritt zur Aufklärung der möglichen Wirkmechanismen der Traubensilberkerze gelungen. Die neuen Erkenntnisse wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift “Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics” veröffentlicht.(more…)
Einem interdisziplinären ForscherInnenteam der Universität Wien (Institut für Anorganische Chemie) und der Medizinischen Universität Wien (Institut für Krebsforschung) ist es gelungen, eine neue Strategie zur Reduktion der oft schweren Nebenwirkungen für eine wichtige Klasse moderner Krebstherapeutika (Tyrosinkinase-Inhibitoren) zu entwickeln. Der Wirkstoff soll sich möglichst selektiv auf den bösartigen Tumor beschränken.
Das Auftreten von schweren Nebenwirkungen sowie Resistenzentwicklung gehören zu den größten Problemen der modernen Krebstherapie. Auch neueste zielgerichtete Krebsmedikamente, wie z.B. die Tyrosinkinase-Inhibitoren Tarceva (R) oder Sutent (R) sind von diesen Problemen betroffen, was sogar zum Therapieabbruch führen kann. Die Wirkung dieser Klasse von Inhibitoren beruht auf einer gezielten Hemmung von Proteinen, die in Krebszellen überaktiviert sind und das krankhafte Zellwachstum antreiben. Jedoch stellte sich in der klinischen Praxis heraus, dass, bedingt durch die physiologischen Funktionen dieser Proteine im gesunden Gewebe, die Hemmung zu schweren Nebenwirkungen führen kann. Daher besteht für diese vielversprechenden neuen Therapeutika akuter Bedarf nach Strategien, ihre Wirkung selektiver auf den bösartigen Tumor zu beschränken. (more…)
Stellen Sie sich vor, es wäre ganz normal, dass wir Menschen zwischen 0,6 und 6 m groß sind. Absurd! Es gibt jedoch Bakterien, bei denen ein zehnfacher Größenunterschied gang und gäbe ist. Obwohl man die größten unter ihnen sogar mit freiem Auge erkennen kann, vermehren sie sich jedoch durch konventionelle Zellteilung. Silvia Bulgheresi und ihr Team vom Department für Ökogenomik und Systembiologie der Universität Wien haben diese überraschende Reproduktionsart entdeckt und publizieren dazu aktuell in der renommierten Zeitschrift Nature Communications.
Das Leben einer Zelle ist ziemlich einfach: Sie verdoppelt ihre Größe, teilt sich in der Mitte, und es kommen zwei idente Tochterzellen heraus. Dann beginnt der Zyklus wieder von Neuen. Bisher wurde angenommen, dass sich Zellen derselben Population in ihrer Größe kaum unterscheiden und dass diese konventionelle Zellteilung auf Bakterien mit normaler Größe beschränkt ist (z.B. Escherichia coli ist 2 Mikrometer lang). Die traditionelle Zellbiologie konzentrierte sich daher auf wenige kultivierbare Organismen und hat dabei die Reproduktion der natürlich vorkommenden Organismen etwas vernachlässigt. Silvia Bulgheresi und ihr Team vom Department für Ökogenomik und Systembiologie der Universität Wien entdeckten nun auf den zwei marinen Fadenwürmern Eubostrichus fertilis und E. dianeae Bakterien, die sich auf die übliche Weise – also durch konventionelle Zellteilung – vermehren, obwohl sie so groß sind, dass man sie mit freiem Auge erkennen kann.(more…)
Neue Ergebnisse aufgrund von Ausgrabungen in Willendorf in der Wachau
Die ersten modernen Menschen kamen vermutlich etwa vor 43.500 Jahren während einer kalten klimatischen Episode ins heutige Österreich. Ein multinationales Team unter der Leitung von Bence Viola (Universität Wien und Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, Leipzig) und Philip Nigst (University of Cambridge und MPI Evolutionäre Anthropologie) analysierte Artefakte, die während einer erneuten Ausgrabung der Venusfundstelle Willendorf in der Wachau entdeckt wurden. Die Ergebnisse erscheinen in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift PNAS. (more…)
Seit einigen Jahren ist es möglich, einzelne Atome mit Hilfe eines Elektronenmikroskops abzubilden. Besonders eindrucksvoll gelingt dies bei Graphen, einer nur ein Atom dicken Schicht aus Kohlenstoffatomen. Einer Gruppe rund um Toma Susi, Physiker an der Universität Wien, ist es nun in Kooperation mit Teams aus Großbritannien und den USA gelungen, einzelne Siliziumatome im Graphen-Gitter zerstörungsfrei zu bewegen. Aktuell berichten die ForscherInnen im renommierten Journal “Physical Review Letters”, wie ihre Experimente mit Hilfe spezialisierter Mikroskopie-Techniken und aufwendiger Computerberechnungen glückten. (more…)
Physiker der Universität Wien erforschen Ursprung der Elementarteilchen
Auch nach der spektakulären Entdeckung des Higgs-Teilchens 2012 am CERN bleibt die Suche nach einer umfassenden Theorie der fundamentalen Wechselwirkungen eines der großen ungelösten Probleme in der theoretischen Physik. Besondere Schwierigkeiten bereitet die Zusammenführung von Quantenmechanik und Gravitation. Physiker um Harold Steinacker von der Universität Wien untersuchen mit sogenannten Matrix-Modellen einen alternativen Zugang zur favorisierten Stringtheorie. Dazu publizierten sie kürzlich im Fachjournal “Progress of Theoretical and Experimental Physics”.(more…)