Tag Archives: mikroorganismen

Die nackte Wahrheit: Wenn ein Mikroorganismus seine Hüllen fallen lässt ForscherInnen untersuchten Rolle der S-Schicht in Mikroorganismen

Mikroorganismen besitzen eine besonders schützende Zellwand – die sogenannte S-Schicht. Aber was passiert, wenn diese entfernt wird? Ein Team um Christa Schleper vom Department für Ökogenomik und Systembiologie der Universität Wien hat eine Methode, basierend auf einer CRISPR-Genschere entwickelt, um die Zellwand abzulösen und so ihre Funktion genauer zu untersuchen. Die ForscherInnen zeigen in ihrer aktuellen Studie, dass die fehlende S-Schicht einen großen Effekt auf die Zellteilung und die Infektion mit Viren hat. Die Publikation erscheint in Nature Communications. 

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Winzige Weltenbummler: In Arktis und Antarktis leben die gleichen Bakterien

Geowissenschaftler vergleichen die Mikroorganismen beider Polarregionen

Obwohl Arktis und Antarktis an entgegengesetzten Polen der Erde liegen, weisen sie eine ähnliche Diversität an Bakterien und Kleinstlebewesen auf. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam unter Leitung der Universität Tübingen, des EMBL Heidelberg und der Universität Konstanz. (more…)

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Klimawandel: Gelöster organischer Kohlenstoff der Tiefsee reaktiver als angenommen

Tiefsee-Mikroben verarbeiten gelöste organische Stoffe nur ineffizient, weil die Moleküle zu stark verdünnt vorliegen

Die Tiefsee als gigantischer Kohlenstoffspeicher spielt eine entscheidende Rolle beim Klimawandel. Experimente zur Verfügbarkeit von gelöstem organischem Material im Tiefenwasser des Atlantiks haben jetzt gezeigt, dass Tiefwassermikroben durchaus in der Lage sind, dieses organische Material zu nutzen – allerdings aufgrund der großen Verdünnung nicht effizient. Ein internationales ForscherInnenteam unter Leitung von Gerhard J. Herndl von der Universität Wien publiziert dazu in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift “Science”. (more…)

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Enterhaken und Stacheldraht aus Treibhausgas: Ungewöhnliches mikrobielles Leben in der Tiefe

Das mikrobielle Leben in der Tiefe liefert einen wichtigen Beitrag zu biogeochemischen Vorgängen verschiedenster Ökosysteme. Ein Fenster in den Untergrund stellen tiefe Süßwasserquellen dar, die Mikroorganismen nach oben transportieren. Neben Bakterien finden sich darin auch sogenannte Archaeen. Diese Mikroorganismen bilden eine eigene Domäne des Lebens. Ein internationales ForscherInnenteam hat nun die Biologie eines bislang unkultivierten Archaeons untersucht und fand heraus, dass es Kohlendioxid verbraucht und damit zur CO2-Bilanz der Erde beiträgt. WissenschafterInnen der Universität Wien analysierten dessen Genom und seinen Stoffwechsel.

Das mikrobielle Leben in der Tiefe liefert einen wichtigen Beitrag zu biogeochemischen Vorgängen verschiedenster Ökosysteme. Ein Fenster in den Untergrund stellen tiefe Süßwasserquellen dar, die Mikroorganismen nach oben transportieren. Neben Bakterien finden sich darin auch sogenannte Archaeen. Diese Mikroorganismen bilden eine eigene Domäne des Lebens. Ein internationales ForscherInnenteam hat nun die Biologie eines bislang unkultivierten Archaeons untersucht und fand heraus, dass es Kohlendioxid verbraucht und damit zur CO2-Bilanz der Erde beiträgt. WissenschafterInnen der Universität Wien analysierten dessen Genom und seinen Stoffwechsel. (more…)

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Think big! Bakterien überwinden Grenze der Zellteilungsgröße

Stellen Sie sich vor, es wäre ganz normal, dass wir Menschen zwischen 0,6 und 6 m groß sind. Absurd! Es gibt jedoch Bakterien, bei denen ein zehnfacher Größenunterschied gang und gäbe ist. Obwohl man die größten unter ihnen sogar mit freiem Auge erkennen kann, vermehren sie sich jedoch durch konventionelle Zellteilung. Silvia Bulgheresi und ihr Team vom Department für Ökogenomik und Systembiologie der Universität Wien haben diese überraschende Reproduktionsart entdeckt und publizieren dazu aktuell in der renommierten Zeitschrift Nature Communications.

Das Leben einer Zelle ist ziemlich einfach: Sie verdoppelt ihre Größe, teilt sich in der Mitte, und es kommen zwei idente Tochterzellen heraus. Dann beginnt der Zyklus wieder von Neuen. Bisher wurde angenommen, dass sich Zellen derselben Population in ihrer Größe kaum unterscheiden und dass diese konventionelle Zellteilung auf Bakterien mit normaler Größe beschränkt ist (z.B. Escherichia coli ist 2 Mikrometer lang). Die traditionelle Zellbiologie konzentrierte sich daher auf wenige kultivierbare Organismen und hat dabei die Reproduktion der natürlich vorkommenden Organismen etwas vernachlässigt. Silvia Bulgheresi und ihr Team vom Department für Ökogenomik und Systembiologie der Universität Wien entdeckten nun auf den zwei marinen Fadenwürmern Eubostrichus fertilis und E. dianeae Bakterien, die sich auf die übliche Weise – also durch konventionelle Zellteilung – vermehren, obwohl sie so groß sind, dass man sie mit freiem Auge erkennen kann. (more…)

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Geheimnisvolle Höhlenbewohner

Die Tiroler Hundalm Eis- und Tropfsteinhöhle birgt Vorkommen der so genannten „Mondmilch“. Diese für Karstgebiete typische, weißliche Höhlenablagerung wird von Millionen von Mikroorganismen besiedelt, deren Funktion bis heute nur lückenhaft geklärt ist. Christoph Reitschuler vom Institut für Mikrobiologie ist in einem vom TWF geförderten Projekt dem Leben in Mondmilch auf der Spur. (more…)

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Eu:CROPIS: Tomatenzucht im Weltall

Eine Überlebensgemeinschaft aus Bakterien, Tomaten und einzelligen Algen, künstlicher Urin und ein Satellit, der mit seiner Rotation um seine Achse die Schwerkraft von Mond und Mars simulieren kann – das sind die Bestandteile der Mission Eu:CROPIS (Euglena and Combined Regenerative Organic-Food Production in Space) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). 2016 sollen zwei Gewächshäuser ins Weltall starten, in denen ein kombiniertes Lebenserhaltungssystem das Abfallprodukt Urin zu Dünger verwertet und so das Wachstum von Tomaten für Mond- und Marshabitate sowie Langzeitmissionen ermöglicht. Die Mission wird über ein Jahr laufen, anschließend verglüht der Satellit in der Atmosphäre. (more…)

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Erstmals Effizienz der Stickstoffnutzung von Mikroorganismen gemessen

Mikroorganismen sind die zentralen Spieler in den globalen Stoffkreisläufen. Sie zersetzen zum Beispiel Pflanzenstreu und Humusstoffe in Böden und setzen dabei die darin gespeicherten Nährstoffe wieder für das Pflanzenwachstum frei. Wie das genau funktioniert, daran wird zwar schon seit mehr als hundert Jahren geforscht, aber geklärt ist das noch lange nicht. Erstmals konnte nun ein Team um Andreas Richter, Ökosystemforscher an der Universität Wien, die Stickstoffnutzungseffizienz von mikrobiellen Gemeinschaften messen. Aktuell erscheint dazu eine Publikation in der renommierten Zeitschrift “Nature Communications”.

Mikroorganismen brauchen nämlich selbst für ihr Wachstum Stickstoff und geben den Stickstoff, den sie beim Abbau aus totem Pflanzenmaterial freisetzen, nur dann in die Natur ab, wenn sie selbst genug davon haben. Mikroorganismen nehmen also organisch gebundenen Stickstoff, z.B. als Aminosäuren, auf und verwenden einen Teil für ihr eigenes Wachstum, während sie den Überschuss an die Umwelt in Form von Ammonium abgeben. Diese Verteilung des aufgenommenen Stickstoffs zwischen Wachstum und Abgabe an die Umwelt wird als mikrobielle Stickstoffnutzungseffizienz bezeichnet. “Diese Effizienz regelt, wie viel Stickstoff in den Böden gespeichert bleibt und wie viel freigesetzt wird und damit für weitere Prozesse in Ökosystemen zur Verfügung steht: etwa für das Wachstum von Pflanzen, aber auch für Verluste, etwa als Treibhausgas, Lachgas oder als Nitrat, das in das Grundwasser ausgewaschen werden kann”, erklärt Andreas Richter, Ökosystemforscher und Vizedekan der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien. Die Stickstoffnutzungseffizienz stellt damit einen zentralen Zugang zum Verständnis der Regulation des globalen Stickstoffzyklus dar. (more…)

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