Tag Archives: darminfektion

Krankheitserregendes Darmbakterium hartnäckiger als gedacht

Clostridium difficile kann über mehrere Jahre in Darm verbleiben

Das krankheitserregende Bakterium Clostridium difficile kann lebensgefährlichen Durchfall erzeugen und wird für die Mehrzahl von Darminfektionen in Spitälern verantwortlich gemacht. Obwohl bislang oft ein Zusammenhang mit der Gabe von bestimmten Antibiotika vermutet wurde, zeigt eine Studie des Mikrobiologen Martin Polz in Nature Microbiology, dass dies nur eine lückenhafte Erklärung ist. Das Forschungsteam vom Massachusetts Institute of Technology und der Universität Wien fand heraus, dass Clostridium-Infektionen jeglichem Durchfall – egal ob behandelt oder unbehandelt – folgen können und die Erkrankung auch über viele Monate hinweg wieder aufflammen kann. (more…)

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Wie die Mikrobiom-Analyse zum “Pickerl” kommt

ForscherInnen entwickeln Prüfverfahren am Weg zum individuellen Arzneimittel

Ein internationales ForscherInnenteam um die Bioinformatiker Dmitrij Turaev und Thomas Rattei von der Universität Wien entwickelte in einer Computersimulation eine Methode, um künftige Genomanalysen – vor allem jene des Mikrobioms – zu prüfen, aussagekräftig interpretieren zu können sowie Lücken in der Datenanalyse zu schließen. Die ersten Ergebnisse dieses “Pickerl”-Tests liegen nun vor und wurden im Fachjournal “Nature Methods” publiziert.

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Think big! Bakterien überwinden Grenze der Zellteilungsgröße

Stellen Sie sich vor, es wäre ganz normal, dass wir Menschen zwischen 0,6 und 6 m groß sind. Absurd! Es gibt jedoch Bakterien, bei denen ein zehnfacher Größenunterschied gang und gäbe ist. Obwohl man die größten unter ihnen sogar mit freiem Auge erkennen kann, vermehren sie sich jedoch durch konventionelle Zellteilung. Silvia Bulgheresi und ihr Team vom Department für Ökogenomik und Systembiologie der Universität Wien haben diese überraschende Reproduktionsart entdeckt und publizieren dazu aktuell in der renommierten Zeitschrift Nature Communications.

Das Leben einer Zelle ist ziemlich einfach: Sie verdoppelt ihre Größe, teilt sich in der Mitte, und es kommen zwei idente Tochterzellen heraus. Dann beginnt der Zyklus wieder von Neuen. Bisher wurde angenommen, dass sich Zellen derselben Population in ihrer Größe kaum unterscheiden und dass diese konventionelle Zellteilung auf Bakterien mit normaler Größe beschränkt ist (z.B. Escherichia coli ist 2 Mikrometer lang). Die traditionelle Zellbiologie konzentrierte sich daher auf wenige kultivierbare Organismen und hat dabei die Reproduktion der natürlich vorkommenden Organismen etwas vernachlässigt. Silvia Bulgheresi und ihr Team vom Department für Ökogenomik und Systembiologie der Universität Wien entdeckten nun auf den zwei marinen Fadenwürmern Eubostrichus fertilis und E. dianeae Bakterien, die sich auf die übliche Weise – also durch konventionelle Zellteilung – vermehren, obwohl sie so groß sind, dass man sie mit freiem Auge erkennen kann. (more…)

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