Tag Archives: jeanne feaux

Verteilungskämpfe um die Ressource Wasser

Tübinger Wissenschaftler erforschen in internationalem Projekt die Sozial- und Umweltgeschichte des asiatischen Flusses „Naryn-Syr Darya “ ‒ 450.000 Euro Förderung durch Volkswagen Stiftung

Tübinger Wissenschaftler haben für ein internationales Forschungsprojekt rund 450.000 Euro Förderung der Volkswagenstiftung eingeworben. Im Projekt „‘Social Life‘ of a River: environmental histories, social worlds and conflict resolution along the Naryn-Syr Darya” untersuchen Ethnologen, Politologen und Historiker aus Deutschland , Kirgisistan und Usbekistan die Sozial- und Umweltgeschichte des Flusses Syr Darya. Der mit rund 2200 Kilometern längste Fluss Zentralasiens (in Kirgisistan auch „Naryn“) fließt durch Kirgisistan, Kasachstan, Tadschikistan und Usbekistan und ist Zubringer des austrocknenden Aralsees. Er ist Wasserquelle für Millionen von Menschen, für Energieproduktion wie auch Landwirtschaft, aber auch Gegenstand von Konflikten: Vor allem seit Ende der Sowjetunion häufen sich Auseinandersetzungen der Anrainerstaaten zur Wassernutzung und -verteilung. Das Forschungsprojekt startete im September 2015 und läuft bis September 2018.
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Erstmals Effizienz der Stickstoffnutzung von Mikroorganismen gemessen

Mikroorganismen sind die zentralen Spieler in den globalen Stoffkreisläufen. Sie zersetzen zum Beispiel Pflanzenstreu und Humusstoffe in Böden und setzen dabei die darin gespeicherten Nährstoffe wieder für das Pflanzenwachstum frei. Wie das genau funktioniert, daran wird zwar schon seit mehr als hundert Jahren geforscht, aber geklärt ist das noch lange nicht. Erstmals konnte nun ein Team um Andreas Richter, Ökosystemforscher an der Universität Wien, die Stickstoffnutzungseffizienz von mikrobiellen Gemeinschaften messen. Aktuell erscheint dazu eine Publikation in der renommierten Zeitschrift “Nature Communications”.

Mikroorganismen brauchen nämlich selbst für ihr Wachstum Stickstoff und geben den Stickstoff, den sie beim Abbau aus totem Pflanzenmaterial freisetzen, nur dann in die Natur ab, wenn sie selbst genug davon haben. Mikroorganismen nehmen also organisch gebundenen Stickstoff, z.B. als Aminosäuren, auf und verwenden einen Teil für ihr eigenes Wachstum, während sie den Überschuss an die Umwelt in Form von Ammonium abgeben. Diese Verteilung des aufgenommenen Stickstoffs zwischen Wachstum und Abgabe an die Umwelt wird als mikrobielle Stickstoffnutzungseffizienz bezeichnet. “Diese Effizienz regelt, wie viel Stickstoff in den Böden gespeichert bleibt und wie viel freigesetzt wird und damit für weitere Prozesse in Ökosystemen zur Verfügung steht: etwa für das Wachstum von Pflanzen, aber auch für Verluste, etwa als Treibhausgas, Lachgas oder als Nitrat, das in das Grundwasser ausgewaschen werden kann”, erklärt Andreas Richter, Ökosystemforscher und Vizedekan der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien. Die Stickstoffnutzungseffizienz stellt damit einen zentralen Zugang zum Verständnis der Regulation des globalen Stickstoffzyklus dar. (more…)

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