Tag Archives: universitaet wien

Zeig mir, wie du spielst und ich sage dir, wer du bist

Werkzeuggebrauchende Papageien und Krähen spielen ähnlich mit Objekten wie Kleinkinder

Die Art, wie Spielzeuge gehandhabt und miteinander kombiniert werden, sagt einiges über die kognitiven Eigenschaften des Spielers aus. Spielkombinationen – wie zum Beispiel ein Spielzeug auf ein anderes zu türmen – sind Vorstufen technisch komplexer Verhaltensweisen, wie sie auch beim Werkzeuggebrauch vorkommen. Ein internationales ForscherInnenteam um Alice Auersperg vom Department für Kognitionsbiologie der Universität Wien gab Papageien- und Krähenarten “Spielsachen” und fand heraus, dass die Vögel bereitwillig Objekte in komplexe räumliche Zusammenhänge brachten: Verhaltensweisen, die nur bei wenigen Arten von Primaten vorkommen. (more…)

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Wie funktionieren unsere Muskeln?

ForscherInnen der MFPL liefern wichtige neue Einblicke in Muskelprotein

ForscherInnen um Kristina Djinović-Carugo von den Max F. Perutz Laboratories (MFPL) der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien haben erstmals die molekulare Struktur und Steuerung des lebenswichtigen Muskelproteins α-Actinin aufgeklärt. Die neue Studie erlaubt nie dagewesene Einblicke in die Funktionsweise des Proteins und seine Rolle bei Muskelerkrankungen. Die in Zusammenarbeit mit dem King’s College London (KCL) gewonnen Erkenntnisse, die zu verbesserten Behandlungsmöglichkeiten beitragen können, erscheinen im hochkarätigen Fachjournal Cell. (more…)

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Crystalline Mirror Solutions: Erfolgreiches Startup der Universität Wien

Die Crystalline Mirror Solutions GmbH (CMS) ist aus der experimentellen Grundlagenforschung von Markus Aspelmeyer und Garrett Cole an der Fakultät für Physik der Universität Wien hervorgegangen. Heute ist CMS ein weltweit führender Hersteller von Hochpräzisionsoptik für Lasersysteme und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem 1. Platz in der Kategorie High-Tech beim GEWINN-Jungunternehmerwettbewerb. Ein Beweis dafür, dass Grundlagenforschung eine wichtige Basis für wirtschaftliche Innovationen ist.

Crystalline Mirror Solutions ist ein Pionierunternehmen auf dem Gebiet der laserbasierten Präzisionsmessung. “Unsere Technologie erlaubt erstmals den Einsatz kristalliner Halbleiterspiegel für die konventionelle Laseroptik. Die Spiegel – man spricht von einem sogenannten Bragg-Mirror – bestehen aus einem sehr dünnen, kristallinen Film mit einer genau definierten Abfolge von Halbleiterschichten. Dieser Halbleiterfilm wird direkt mit einem optischen Träger verbunden”, so Markus Aspelmeyer, Professor für Quantum Information on the Nanoscale an der Universität Wien. (more…)

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Resveratrol aus Rotwein wirkt entzündungshemmend

Naturstoff Resveratrol hat therapeutisches Potential bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

“Ein Glaserl in Ehren kann niemand verwehren!” Wie das in Rotwein enthaltene Resveratrol tatsächlich wirkt, das haben nun WissenschaftlerInnen der Universität Wien, der Universitätsmedizin Mainz und der Universität Jena gemeinsam herausgefunden. Der Naturstoff hemmt die Bildung von Entzündungsfaktoren, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen, und hat damit therapeutisches Potential. Die Forschungsergebnisse erscheinen aktuell im Wissenschaftsmagazin “Nucleic Acids Research”. (more…)

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Schmetterlinge: Langer Sommer, langes Leben?

Warum manche Tiere sehr alt werden und andere nicht, ist eine noch ungelöste Frage in der Biologie. Trotz zahlreicher Studien, v.a. zur Lebensdauer und Alterungsprozessen des Menschen, ist unklar, inwieweit ein längeres Leben einen evolutiven Vorteil für den einzelnen Organismus bedeutet. ForscherInnen der Universität Wien gehen dieser Frage auf ungewöhnliche Weise nach: Sie untersuchen die kurzlebigen Schmetterlinge. Dabei fanden sie heraus, dass mediterrane Ochsenaugen länger leben, wenn sie unter den Lichtverhältnissen eines “ewigen Sommers” gehalten werden. Die Ergebnisse der Studie erscheinen aktuell im Fachmagazin PLOS ONE.

Die Lebensdauer jedes Organismus hat eine natürliche physiologische Grenze. Für Wirbeltiere sind diese Maxima relativ gut bekannt. “Ein Elefant lebt ungefähr 40 Mal länger als eine Feldmaus. Ebenfalls bekannt ist, dass genetische Anlagen und der Einfluss der Umwelt eine Rolle spielen”, erklärt Andrea Grill, Biodiversitätsforscherin an der Universität Wien: “Über das maximale Lebensalter von Insekten, mit Ausnahme der Fruchtfliege Drosophila, wissen wir hingegen vergleichsweise wenig.” (more…)

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Chaotische kosmische Wolken erschaffen Planeten, die “andersrum” rotieren

Sterne entstehen aus sich drehenden Gasmassen. Auch in unserem Sonnensystem verhält es sich so, dass die Planeten ihren Stern, also die Sonne, in einer gemeinsamen Ebene im gleichen Sinn umlaufen, und dass der Stern sich selbst auch im gleichen Sinn um seine Achse dreht. Astrophysiker der Universität Wien haben nun Berechnungen über kollabierende Gaswolken angestellt und herausgefunden, dass einige Planeten ihren Stern “falsch herum” umlaufen, also rückläufig sind. Damit wird die gängige Planeten-Entstehungstheorie um ein Kapitel reicher.

AstronomInnen entdeckten bislang über 1.800 extrasolare Planeten. Nach gängiger Theorie entstehen die Planeten innerhalb einer riesigen Gas- und Staubscheibe, die einen jungen, nur Millionen Jahre alten Stern umkreisen. Die gewaltigen Scheiben von der Größe eines ganzen Planetensystems entstehen durch die Drehbewegung der ursprünglichen Gaswolke, die sich zusammenzieht und dabei – einer Eiskunstlauf-Pirouette gleich – sich immer schneller zu drehen beginnt. Auch der Stern selber bildet sich aus diesen rotierenden Gasmassen. (more…)

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Evolutionäre Erfolgsgeschichte der Insekten enträtselt

Sie krabbeln, kriechen oder fliegen: Insekten haben die Welt erobert und sind die mit Abstand artenreichste Tiergruppe. WissenschafterInnen des internationalen Großprojekts 1KITE ist es gelungen, mit einem molekularen Datensatz von 1.478 Genen und neu entwickelten Analysenverfahren den Stammbaum der Insekten aufzuklären und deren evolutionäre Erfolgsstory zu enträtseln. Von Seiten der Universität Wien ist ein Team rund um den Evolutionsbiologen Günther Pass beteiligt. Die ersten Ergebnisse wurden aktuell in der renommierten Fachzeitschrift “Science” publiziert.

Insekten sind vor rund 480 Millionen Jahren aus marinen Vorfahren hervorgegangen und haben sich zur vielfältigsten und erfolgreichsten Tiergruppe entwickelt. Auf dem Land stellen sie den größten Anteil der tierischen Biomasse und haben dadurch die terrestrischen Lebensräume entscheidend geprägt. Um die stammesgeschichtliche Entwicklung der Insekten zu klären und zu datieren, haben sich WissenschafterInnen aus den verschiedensten Disziplinen zum Großprojekt 1KITE (1000 Insect Transcriptome Evolution) zusammengefunden. (more…)

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Einsiedlerdrossel oder Mensch – wer gibt den Ton an?

Gemeinsame Prinzipien bei Vogelgesang und menschlicher Musik entdeckt

Der Gesang der in Nordamerika beheimateten Einsiedlerdrossel unterliegt Prinzipien, die typisch für menschliche Musik sind – nämlich Töne aus der Obertonreihe. Tecumseh Fitch und Bruno Gingras, beide Kognitionsbiologen an der Universität Wien, konnten dies nun erstmals zusammen mit einem internationalen Team mit analytischen Methoden belegen. Die Ergebnisse sind vor allem für die “Anlage-Umwelt-Diskussion” relevant. Im konkreten Fall für die Frage, ob musikalische Merkmale, wie die Präferenz für konsonante Intervalle, biologisch oder kulturell determiniert sind. Die Studie erscheint aktuell in PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences). (more…)

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