Tag Archives: pazifik

Bergbau in der Tiefsee: Meereslebensräume mit Schürfwunden

Auf dem Meeresboden der Tiefsee (unterhalb von 200 m) lagern wertvolle Rohstoffe: Gashydrate, Sulfidablagerungen sowie metallreiche Krusten und Knollen – Mangan zum Beispiel, ein Element, das zur Herstellung von Mobiltelefonen oder Kraftfahrzeugen benötigt wird. Die Erschließung dieser Rohstoffquellen birgt neben den technischen Herausforderungen das Risiko, irreversible Umweltschäden zu verursachen. Lebensräume und Lebensgemeinschaften voller noch unbekannter Arten könnten zerstört werden. Gefördert durch das 7. EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation studiert ein europäisches Team die Möglichkeiten und Gefahren des Rohstoffabbaus am Grund der Tiefsee. Das Ziel von MIDAS (Managing Impacts of Deep Sea Resource Exploitation) ist es, zusammen mit der Industrie und Regierungspartnern, Richtlinien für den schonenden Abbau von Rohstoffen zu erstellen, um den Lebensraum Tiefsee zu schützen. Drei Jahre haben die Beteiligten dafür Zeit. Das Deutsche Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung (DZMB)/Senckenberg am Meer unter der Leitung von Prof. Dr. Pedro Martinez Arbizu bringt biologische Kompetenz und langjährige Erfahrung aus früheren Tiefseeuntersuchungen ein. Da die Untersuchungsgebiete nicht nur tief unten, sondern auch weit draußen auf dem Meer liegen, sind die Forscher regelmäßig auf Expedition. Die Wissenschaftlerin Stefanie Kaiser macht sich gerade zusammen mit vier weiteren Senckenbergern wieder auf den Weg nach Hawaii, um von dort aus zu den Manganknollenfeldern im Pazifik zu fahren. (more…)

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Donau so bunt: Mehr Plastikmüll als Jungfische in Europas zweitgrößtem Fließgewässer

Alarmierende Ergebnisse liefern LimnologInnen der Universität Wien: Sie führten im Zuge eines Forschungsprojekts über Jungfische in der Donau erstmals eine Mengenabschätzung der Plastikfracht in Europas zweitgrößtem Fließgewässer durch und fanden heraus, dass die Donau in den Uferbereichen zwischen Wien und Bratislava mehr Plastikpartikel als Fischlarven transportiert. Dieses Ergebnis publiziert ein Team um Hubert Keckeis im Fachjournal “Environmental Pollution”.

Plastikmüll akkumuliert sich weltweit in sämtlichen Ökosystemen. Diesbezügliche Studien in Gewässern fokussieren fast ausschließlich auf die Situation in den Meeren; allgemein bekannt sind die riesigen schwimmenden Plastikteppiche im Atlantik und Pazifik. Sämtliche bisher untersuchten und beschriebenen Konsequenzen, die sich durch die Anreicherung von Plastik in marinen Systemen ergeben, sind auch in Flüssen zu befürchten. (more…)

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Japan braucht Hilfe

NABU fordert internationalen Rettungsplan für Fukushima

Anlässlich der heute abgeschlossenen Untersuchungen durch die internationale Atomenergiebehörde (IAEO) fordert der NABU einen internationalen Rettungsplan für den Katastrophen-Reaktor. „Schlimm genug, dass die japanische Regierung mehr als zwei Jahre brauchte, um die internationale Gemeinschaft um Hilfe zu bitten. Bis heute ist Japan nicht in der Lage, Schritt für Schritt die Schäden rund um die havarierte Atomanlage in Fukushima einzudämmen. Es sind viele Firmen vor Ort, aber es gibt keinen Masterplan“, kritisierte Bundesgeschäftsführer Leif Miller. (more…)

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„Keiner weiß, was in den nächsten Monaten in Fukushima passieren wird“

Rund zweieinhalb Jahre nach Fukushima erreicht die Strahlenbelastung immer wieder neue Höchstwerte, und immer wieder hört man von Pannen am havarierten Atomkraftwerk. Wie sieht die Energiechefin Masako Konishi vom WWF Japan die Lage?

WWF Deutschland: Wie ist die aktuelle Situation vor Ort? Sind Sie besorgt?

Masako Konishi: Ich wäre gerne hoffnungsvoll, bin aber sehr besorgt. Die Taifun-Saison beginnt, das bedeutet Regen und Stürme. Kontaminiertes Wasser fließt jetzt schon in den Boden und in den Pazifik. Die Fischer in der Region wollten gerade ihre Arbeit wieder aufnehmen. Aber nach den neuesten Nachrichten über radioaktiv kontaminiertes Wasser, das aus Lecks in den Kühlwassertanks ins Meer strömt, wird das wohl auf Dauer nicht gehen. Diese Tanks stehen überall in Fukushima, es sind mehr als tausend – es gibt noch keine Lösung, was mit diesen Hundertausenden Tonnen radioaktiv verseuchten Wassers passieren soll. Es gibt so viele Probleme, die noch nicht gelöst sind. Der Premierminister sagt, wir hätten alles unter Kontrolle. Aber das sagt er auch nur, weil wir den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio bekommen haben. Keiner weiß, was in den nächsten Monaten passieren wird. (more…)

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Fukushima: Die Katastrophe setzt sich fort

Ein neues Leck am Kernkraftwerk Fukushima verseucht die Umwelt deutlich schlimmer als bisher angenommen. Mit 300 Tonnen ausgelaufenem radioaktiven Wasser ist es der bisher größte Störfall seit der Katastrophe vom März 2011.

Einer von hunderten Tanks auf dem AKW-Gelände, die zur Aufbewahrung des Kühlwassers dienen, ist leck geschlagen. Hatte Tepco, der Betreiber des Atomkraftwerks, anfangs noch 120 Liter ausgelaufenes Wasser gemeldet, musste er am Mittwoch seine Aussage berichtigen: Die 2.500-fache Menge radioaktiv verseuchtes Wasser war aus dem Leck getreten. “Wie viel Inkompetenz und Vertuschung von Tepco toleriert die japanische Regierung noch?”, kommentiert Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace, die Fehlinformation. (more…)

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