Tag Archives: tokio

Die Spur des Menschen: Siedlungsmuster aus dem All

Radarsatelliten erfassen weltweit die Siedlungsflächen in bisher unerreichter Genauigkeit

Wie eine Tuschezeichnung mit mal filigranen, mal kräftigen Linien und Flecken sehen die Bilder aus, die Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) aus den Daten der deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X und TanDEM-X berechnet haben. In Wirklichkeit zeigen die schwarz-weißen Karten aus über 500 Kilometern Höhe weltweit Städte, Dörfer und Häusergruppen, die sich an Flussläufen entlangwinden, Straßen und Eisenbahnlinien folgen oder sich in fruchtbaren Gebieten ausbreiten – mit einer Genauigkeit, wie sie bisher für globale Auswertungen nicht erreicht wurde. “Wir gehen davon aus, dass die besiedelte Fläche weltweit größer ist als bisher geschätzt”, sagt DLR-Wissenschaftler Dr. Thomas Esch. Bei einer Auflösung der zu Grunde liegenden Radaraufnahmen von drei Metern erkennen die Satelliten selbst einzelne Gebäude aus dem All. (more…)

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Die Reaktorkatastrophe von Fukushima verschärfte die Umweltsorgen der Deutschen

Nach dem Reaktorunglück in Fukushima am 11. März 2011 stieg der Anteil der Menschen in Deutschland, die sich sehr große Sorgen um die Umwelt machten, um 20 Prozent. So lautet das zentrale Ergebnis einer Studie auf Basis von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), die Forscher des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), des Deutschen Instituts für Japanforschung in Tokio sowie der US-amerikanischen Cornell University in Ithaca erstellt haben. „Die verstärkten Ängste führten zu einer starken Beeinträchtigung des psychischen Wohlbefindens der Befragten“, sagt der DIW-Ökonom Christian Krekel, einer der Autoren. „Besonders Frauen waren betroffen.“ Die Studie belegt, wie sehr Umweltkatastrophen das seelische Gleichgewicht von Menschen erschüttern können, selbst wenn sie sehr weit vom Unglücksort entfernt leben und persönlich nicht unmittelbar betroffen sind. Die Studie wurde als SOEPpaper 599 veröffentlicht. (more…)

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Philippinen: Die strategischen Ziele der Nothilfe

Mehrere Nato-Staaten verschaffen sich durch den Nothilfe-Einsatz auf den Philippinen einen strategischen Vorteil gegenüber China.

Wie Presseberichte bestätigen, nutzen mehrere NATO-Staaten und der NATO-Kooperationspartner Japan die Taifun-Katastrophe auf den Philippinen, um Widerstände gegen die militärische Präsenz vor allem der USA auszuhebeln. Das Mittel dazu ist demnach die Entsendung von Flugzeugträgern mitsamt Begleitflotte durch die Vereinigten Staaten und Grossbritannien – zu Zwecken der Nothilfe. Im Hinblick auf US-Soldaten, die mit Kriegsschiffen, Militärflugzeugen und Kampfhubschraubern Hilfsgüter transportieren, urteilt die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16. November 2013: «Die Amerikaner treten mit ihrer umfangreichen Nothilfe einem alten Verbündeten zur Seite und nutzen zugleich die Gelegenheit, sich einen strategischen Vorteil in der Region zu verschaffen.»

Dank der militärischen «Katastrophendiplomatie» könne «das amerikanische Militär die Freundschaften in der Region vertiefen und sich eine militärische Präsenz sichern, ohne dass diese wirkt, als richte sie sich gegen China». Mit Blick auf die «Kritik an der vermehrten Präsenz amerikanischer Kriegsschiffe» in der philippinischen Bevölkerung heisst es: «Die humanitären Einsätze sind da ein willkommenes Gegenargument.» (more…)

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„Keiner weiß, was in den nächsten Monaten in Fukushima passieren wird“

Rund zweieinhalb Jahre nach Fukushima erreicht die Strahlenbelastung immer wieder neue Höchstwerte, und immer wieder hört man von Pannen am havarierten Atomkraftwerk. Wie sieht die Energiechefin Masako Konishi vom WWF Japan die Lage?

WWF Deutschland: Wie ist die aktuelle Situation vor Ort? Sind Sie besorgt?

Masako Konishi: Ich wäre gerne hoffnungsvoll, bin aber sehr besorgt. Die Taifun-Saison beginnt, das bedeutet Regen und Stürme. Kontaminiertes Wasser fließt jetzt schon in den Boden und in den Pazifik. Die Fischer in der Region wollten gerade ihre Arbeit wieder aufnehmen. Aber nach den neuesten Nachrichten über radioaktiv kontaminiertes Wasser, das aus Lecks in den Kühlwassertanks ins Meer strömt, wird das wohl auf Dauer nicht gehen. Diese Tanks stehen überall in Fukushima, es sind mehr als tausend – es gibt noch keine Lösung, was mit diesen Hundertausenden Tonnen radioaktiv verseuchten Wassers passieren soll. Es gibt so viele Probleme, die noch nicht gelöst sind. Der Premierminister sagt, wir hätten alles unter Kontrolle. Aber das sagt er auch nur, weil wir den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio bekommen haben. Keiner weiß, was in den nächsten Monaten passieren wird. (more…)

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