Tag Archives: infosperber

Tritt fassen im Leben mit heissem Draht zur Klinik

Der Kanton Bern will die zu hohe Bettenzahl in psychiatrischen Kliniken abbauen. Dafür braucht es betreute Wohnheime (2. Teil).

Der überdurchschnittlich lange Aufenthalt in den Psychiatrischen Kliniken kommt dem Kanton Bern teuer zu stehen. Doch noch fehlen geeignete Wohnheime. Nun bahnt sich eine Lösung an: Werden Patienten nach der Entlassung weiterhin von der Klinik betreut, dann lassen sich auch Wohnplätze für schwierige Patienten finden. Und dann kann auch der Kanton Bern teure Klinikbetten abbauen. Die Stadt Winterthur hat es vorgemacht. (more…)

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Zu langes Warten in der Klinik auf neue Chance (1)

Seit sie 20 wurde, lebt sie entweder in einer psychiatrischen Klinik oder im Gefängnis: «Die gleichen Patienten kommen und gehen.»

Nach einem Suizidversuch und der Einlieferung in die Psychiatrische Klinik mit 15 Jahren war ihr freiheitliches Leben zu Ende. Die heute 23-Jährige versucht seit Monaten vergeblich, ein Wohnheim zu finden, um im Leben wieder Tritt zu fassen.

Konzentriert mit dunklen wachen Augen, die dem Fragenden nie ausweichen, und mit fester Stimme, schildert die 23-jährige Rosa Meier* wie sie mit 15 Jahren erstmals in die Psychiatrische Klinik Waldau BE eingeliefert wurde und seither ihre Selbstständigkeit nie wieder erlangte. Der jüngste Versuch, den ersten Tritt für ein selbstständiges Leben in einem Wohnheim zu fassen scheiterte erneut. Nun lebt sie seit über vier Monaten wieder in der Klinik. «Mein Ziel ist, eine Wohngemeinschaft zu finden und eine Lehre anzufangen», sehnt sich Meier. Ihr Lebenslauf in Stichworten: «In der Familie erlebte ich Gewalt, landete auf der Gasse, nahm Heroin und Kokain. Eingeliefert wurde ich nach einem Suizid-Versuch und seither bin ich nie mehr wirklich heraus gekommen.» (more…)

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Schweiz/EU: Nur der Weg ist das Problem

Während die grossen Schweizer Medien passen, zeigt sich «Die Zeit» mutig: das Verhältnis Schweiz/EU ist längst DAS Thema!

Peer Teuwsen, noch-verantwortlicher Redaktor für die Schweizer Ausgabe der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit» und bald neuer Verantwortlicher für deren Hamburger Ausgabe, ist ein kluger Mann. Wenn Andere für ein Podiumsgespräch meist extreme Meinungsgegner engagieren, führt das zwar zum erwarteten unterhaltsamen Klamauk, im Resultat aber meist zu einem Schwarzweissbild mit dem Ziselierungsgrad des Freiburger Kantonswappens. Teuwsen dagegen lädt Leute ein, die ähnliche Ansichten haben. Das führt zu differenzierten Diskussionen. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. (more…)

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Überwachung kann Richtung Totalitarismus abgleiten

(Teil 1) Um Terroranschläge zu verhindern, kommen Instrumente zur Anwendung, die jederzeit den Wandel zu einem Polizeistaat erlauben. (1)

Das Monitoring der Menschen, ob privat oder staatlich, folgt einer eigenen Logik. Wo ausgespäht und ausgehorcht wird, sind alle verdächtig. Niemand ist ausgenommen und der Generalverdacht zur Norm geworden, wie die neueste Episode in der Geschichte der amerikanischen National Security Agency (NSA) zeigt: Sogar das Handy der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde von den US-Staatsschützern «abgegriffen», wie der Ausdruck lautet. (more…)

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Wie gefährlich ist die Polizei?

Weil sie kaum etwas zu befürchten haben, machen manche Polizisten, was sie wollen – mit Billigung der Bevölkerung.

Ende August, Basler Viaduktstrasse: Peter York* hat sich zum fünften Hochzeitstag mit seiner Frau zum Essen verabredet und fährt mit seinem Velo Richtung Markthalle. Als er eine Polizeikontrolle erblickt, macht er kehrt: sein Velo (ein so genanntes Fixie) hat keine Bremsen. Er will eine Busse vermeiden.

Die Polizei nimmt die Verfolgung auf und schneidet ihm den Weg ab. Einer der Beamten sprüht dem 31-jährigen Engländer, der in Basel als Architekt arbeitet, Pfefferspray ins Gesicht. Ein anderer, so beschreibt York bei «20 Minuten» die Auseinandersetzung, reisst ihm die Arme auf den Rücken. York, immer noch auf dem Velo, fällt zu Boden, verliert einen Zahn. Er wird auf den Asphalt gedrückt, ein Beamter schlägt ihm ins Gesicht. Im Spital wird ihm ein Telefongespräch verweigert. York beschwert sich. Daraufhin entfernen die Polizisten ihre Namensschilder. York erhält für dieses Verhalten nie eine Entschuldigung, im Gegenteil: Die Polizei reicht gegen ihn Strafanzeige ein. Der Fall ist hängig, die Schuldfrage für die Eskalation ungeklärt. (more…)

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