Tag Archives: christian newesely

Älteste fossile Meeresschildkröte entdeckt

Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt haben die bisher älteste fossile Meeresschildkröte weltweit beschrieben. Das versteinerte Reptil ist mindestens 120 Millionen Jahre alt und somit rund 25 Millionen Jahre älter, als der bisher älteste bekannte Fund. Das beinah vollständige, fast 2 Meter lange kreidezeitliche Skelett der Schildkröte weist alle typischen Merkmale heutiger meeresbewohnender Schildkröten auf. Die Studie ist heute im Fachjournal „PaleoBios“ erschienen. (more…)

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Geheimnisse im Harz

Die Wissenschaftlerin Dr. Mónica M. Solórzano Kraemer vom Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt wird gemeinsam mit spanischen Kollegen die Kopalvorkommen Madagaskars untersuchen. Im Rahmen des von „National Geographic“ geförderten Projektes wollen die Wissenschaftler anhand von fossilen Organismen etwas über die Vergangenheit und die Zukunft des Biodiversitäts-Hotspots Madagaskar erfahren.

Bernsteine und Kopale sind Fenster in die Vergangenheit: In dem fossilen Harz finden sich immer wieder eingeschlossene kleine Tiere oder Pflanzenteile, sogenannte Inklusen. „Deren Abdrücke oder in selteneren Fällen auch Gewebereste bleiben seit Jahren im Kopal oder Jahrmillionen im Bernstein perfekt konserviert“, erklärt Dr. Mónica M. Solórzano Kraemer vom Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt und ergänzt: „Das bietet uns die Möglichkeit, einen kleinen Blick auf die vergangenen Zeiten zu werfen.“ (more…)

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Düstere Zeiten für Tagfalter

Schmetterlingsforscher Prof. Dr. Thomas Schmitt vom Senckenberg Forschungsinstitut in Müncheberg hat gemeinsam mit deutschen Kollegen die zukünftigen Verbreitungsgebiete der europäischen Schmetterlingsart Erebia manto modelliert. Hierfür haben sie 1306 Falter in den Bergen Europas gesammelt. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass der Tagfalter in Teilen Europas durch die globale Erwärmung nicht überleben wird. Die Studie ist kürzlich im renommierten Fachjournal „Global Change Biology“ erschienen.

Die charakteristischen gelben Flecke auf der Unterseite des Hinterflügels der weiblichen Schmetterlinge geben dem Gelbgefleckten Mohrenfalter Erebia manto seinen Namen. Wohl fühlt sich der braun-gelbe Tagfalter auf blumenreichen Wiesen in 1200 bis 2500 Metern Höhe. Dort trifft man ihn in zahlreichen Hochgebirgen Europas: Von den Pyrenäen über die Alpen bis zu den Karpaten. „Noch“, sagt Prof. Dr. Thomas Schmitt vom Senckenberg Deutschen Entomologischen Institut in Müncheberg und ergänzt: „Unsere neuesten Forschungsergebnisse zeigen, dass es der Falter in Zukunft in einigen Gebirgen schwer haben wird.“ (more…)

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Volkszählung unter der Erde

Die Wissenschaftlerin Dr. Ricarda Lehmitz vom Senckenberg Forschungsinstitut hat erstmals eine Inventur aller Regenwurmarten Deutschlands durchgeführt. Hierfür bearbeiteten sie und ihre Kollegen 16.000 Datensätze.  Insgesamt gibt es 46 verschiedene Regenwurmarten in der Bundesrepublik, aber nur eine Art kann als endemisch (ausschließlich in Deutschland vorkommend) bezeichnet werden. Die Artenvielfalt der Wenigborster nimmt außerdem von Norden nach Süden zu. Die „Regenwurm-Checkliste“ ist kürzlich im Fachjournal „Zootaxa“ erschienen.

Sie fressen sich durch die Erde, leben in engen Röhren und Gängen und tragen erheblich zur Bodenqualität bei: Unter einem Quadratmeter Wiese können – je nach Bodenart – zwischen 100 und 400 Regenwürmer leben. (more…)

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(Klima) Wandel in der Nordsee

Wissenschaftler von Senckenberg am Meer und dem Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt haben mittels Langzeitstudien deutliche Veränderungen in der Lebenswelt der Nordsee festgestellt. Wie Studien der letzten zwanzig Jahre zeigen, dringen südliche Arten immer weiter in den Norden vor. Die zugehörigen Publikationen sind kürzlich in den Fachjournalen „Helgoland Marine Research“ und „Marine Biodiversity“ erschienen.

Den Kabeljau zieht es in kühlere Regionen, Krebse und Krabben aus südlichen Gebieten hingegen dringen immer weiter in die Nordsee vor: Auch an den deutschen Meeresküsten sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich spürbar.
„Das Meer hat eine höhere Elastizität gegenüber Veränderungen“, erklärt Prof. Dr. Michael Türkay, Abteilungsleiter für Marine Zoologie am Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt. „Das heißt ein Wandel vollzieht sich dort langsamer, aber dafür umso nachhaltiger.“ (more…)

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Uralt: Beziehung zwischen Vögeln und Blüten

Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstitutes in Frankfurt haben das älteste Fossil eines blütenbestäubenden Vogels beschrieben. Im gut erhaltenen Mageninhalt des Vogelfossils konnten erstmals verschiedene Blütenpflanzen-Pollen nachgewiesen werden. Daraus kann geschlossen werden, dass der Beginn der Vogel-Blüten-Beziehung mindestens 47 Millionen Jahre zurückliegt. Das Fossil stammt aus der Fossilienfundstelle Grube Messel. Die zugehörige Studie ist heute im Fachmagazin „Biology Letters“ erschienen.

Sie fliegen von Blüte zu Blüte und übertragen mit ihren langen, dünnen Schnäbeln den für die Bestäubung notwendigen Pollen: Besonders in den Tropen und Subtropen sind Vögel, neben Insekten, die wichtigsten Blütenbestäuber. (more…)

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Biber-Multikulti in Deutschland

Wissenschaftler des Forschungsinstituts Senckenberg in Gelnhausen haben mittels genetischer Methoden die Populationsstruktur von Bibern in Mitteleuropa untersucht. Bisher war unklar, welche Auswirkungen die vielfältigen Wiederansiedlungsprojekte auf die heutigen Biberpopulationen haben. Molekulargenetische Analysen konnten erstmals zeigen, dass sich Biber verschiedener Herkunft erfolgreich vermischen und dabei eine erhöhte genetische Vielfalt im Vergleich zu reinen Reliktpopulationen aufweisen. Die Senckenberger Biologen befürworten diese Vermischung und stellen gleichzeitig die bisherige Unterteilung in Unterarten für Mitteleuropa in Frage. Die zugehörige Studie ist in der Fachzeitschrift PLoS ONE erschienen.

Sie bauen Burgen und Dämme, fällen Bäume und sind die größten Nagetiere Europas: Nachdem der Biber Mitte des 20. Jahrhunderts kurz vor der Ausrottung stand, sind die Nager nun in mehreren Teilen Deutschlands wieder auf dem Vormarsch. (more…)

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