Es ist nur wenige Tage her, dass ich in einer Frittenbude entspannt eine Zwischenmahlzeit konsumierte, als am Nebenstehtisch plötzlich jemand blökt: “So ein Scheißwetter!” – Was war passiert? Eigentlich nichts. Bedeckter Himmel mit Wolkenuntergrenze bis fast zu den Schuhsohlen (was nicht nur akademisch, sondern auch praktisch “Nebel” bedeutet), dazu anhaltender Nieselregen und 5 Grad plus. “Scheißwetter” eben, was auch der Verfasser – von Berufs wegen eigentlich zur Neutralität verpflichtet – so gesehen hat. Nun könnten kritische und besonders wetterresistente Zeitgenossen einwerfen, was man sich denn aufrege. Richtig, der genannte Wetterzustand ist in unseren Breiten per se keine Besonderheit. Das Problem ist nur (und das ging offensichtlich auch dem Frittenbudenbesucher auf den Geist): Dieses Wetter stellt im Winter 2013/14 in einigen Regionen fast schon die Regel dar. (more…)
Woran denken Sie, wenn Sie “Passat”, “Scirocco”, “Bora” oder “Vento” lesen? Richtig: An Winde!
Wind war in Deutschland in den letzten Wochen ein häufiges Thema: Nach den Sturmtiefs CHRISTIAN und XAVER brachten noch einige andere Tiefausläufer windiges und zum Teil stürmisches Wetter mit sich. Auch aktuell haben wir es wieder mit viel Wind zu tun – derzeit ist es das Tief DAGMAR, das uns im Norden der Bundesrepublik eine frische Brise um die Nase weht. (more…)
Sie sind in Tirol allgegenwärtig und prägen nicht nur das Landschaftsbild der Alpen: Bergstürze als weit verbreitetes Phänomen in Gebirgsregionen werden an der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften unter der Leitung von Prof. Bernhard Fügenschuh seit Jahren hinsichtlich ihrer klimatischen Auswirkungen und geologischen Eigenschaften untersucht.
Das kleine im Schweizer Kanton Glarus gelegene Bergdorf Elm wurde am 11. September 1881 zum Schauplatz einer tragischen Naturkatastrophe. An einem Berghang lösten sich geschätzte 10 Millionen Kubikmeter Fels und rasten ähnlich einer Lawine mehrere Kilometer talwärts. Beinahe das ganze Dorf wurde zerstört, 115 Menschen starben. Der angesehene Schweizer Geologe Albert Heim reiste an den Ort des Geschehens, dokumentierte die Katastrophe und suchte nach Erklärungen. Wie konnten derartige Gesteinsmassen innerhalb kürzester Zeit Distanzen von mehreren Kilometern überwinden? „Dieser erste Versuch einer Analyse kann als Geburtsstunde der Bergsturz-Forschung angesehen werden“, sagt Diethard Sanders, Leiter des Instituts für Geologie der Uni Innsbruck. Die Untersuchung von Bergstürzen avancierte seit Ende des 19. Jahrhunderts somit zu einer eigenen Forschungsdisziplin. Der Geologe arbeitet gemeinsam mit Dr. Christoph Prager von der alpS GmbH (gegründet als Zentrum für Naturgefahren Management Innsbruck) intensiv an der Erforschung von Bergstürzen. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik hat für die Wissenschaftler gesamtgesellschaftliche Relevanz: „Es ist uns ein großes Anliegen, dass gerade in von Gebirgen geprägten Gebieten wie Tirol ein besseres Verständnis von Bergstürzen, die zu großen Katastrophen führen können, angestrebt wird“, sind sich Sanders und Prager einig. (more…)
Winter? Was für ein Winter bitte schön? Kälte und Eis kennt man dieser Tage nur aus den Erzählungen von Bekannten auf der anderen Seite des atlantischen Ozeans. In Mitteleuropa hat man hingegen das Gefühl, dass der Herbst direkt in den Frühling übergegangen ist und der Winter Hausarrest hat. Aber jede Strafe ist einmal abgesessen und so soll es im heutigen Thema des Tages um den Kampf der kalten gegen die milden Luftmassen gehen. (more…)