Category Archives: Nature

Exotische Beute

Neben klimatischen Entwicklungen zählt der Einfluss invasiver Arten aus der Tier- und Pflanzenwelt zu den wichtigsten Ursachen für den globalen Wandel. Dr. Anita Juen untersucht die Auswirkungen der Ankunft eines asiatischen Regenwurms auf Räuber-Beute-Beziehungen in einem der ältesten Wälder der Erde in den USA.

Sie lockern das Erdreich auf, kompostieren abgestorbene Pflanzenreste und tragen zu einem „gesunden“ Boden bei: Regenwürmer gelten als Nützlinge und sind in jedem Garten gern gesehene Gäste. Doch bereits seit einigen Jahren beginnt das positive Image dieser Würmer immer stärker zu wackeln. „Einige Arten breiten sich angesichts der verstärkten internationalen Vernetzung auf der ganzen Welt aus und können unter Umständen ganze Ökosysteme verändern“, erklärt Anita Juen vom Institut für Ökologie der Universität Innsbruck. Die Wissenschaftlerin befasst sich mit Themen wie Artenvielfalt in landwirtschaftlich genutzten Flächen oder natürliche Schädlingsregulation und erforscht mithilfe molekularer Methoden Entwicklungen in Nahrungsnetzen. In einem vom FWF geförderten Projekt mit dem Titel „Einfluss invasiver Arten auf Räuber-Beute-Beziehungen“ untersucht die Ökologin am Beispiel der asiatischen Regenwurmart Amynthas agrestis mögliche Konsequenzen dieser Invasion nicht-heimischer Würmer in einem Nationalpark im Osten der USA. Während zahlreiche Studien die teils massiven Auswirkungen auf Bodenstruktur oder Vegetation belegen, ist das Wissen über potenzielle Veränderungen in Nahrungsnetzen bisher sehr lückenhaft. „Regenwürmer spielen in der Nahrungskette eine wichtige Rolle und stehen am Speiseplan zahlreicher Arten“, sagt Juen. „Ich habe mir die Frage gestellt, ob das Eintreffen einer neuen Spezies Auswirkungen auf das Beuteschema räuberisch lebender Tiere hat“. (more…)

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Trockenheit und hohe Temperaturen machen Pflanzenschutzmittel giftiger für Bodentiere

Wichtige Bodenorganismen reagieren sensibler auf marktgängige Pflanzenschutzmittel, wenn der Boden trocken ist und hohe Umgebungstemperaturen herrschen – beides Bedingungen, die in Deutschland künftig klimawandelbedingt häufiger auftreten könnten. Beide Faktoren senken sowohl einzeln als auch kombiniert deutlich den Schwellenwert, ab dem Fungizide für Springschwänze toxisch wirken. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F), der Goethe-Universität und der ECT Oekotoxikologie GmbH. Die Studie wurde in der Septemberausgabe des Fachmagazins „Applied Soil Ecology“ veröffentlicht.

Springschwänze sind winzige, circa 10 mm große und für die Bodenökologie sehr wichtige Organismen, deren zahlreiche Arten, darunter auch Folsomia candida und Sinella curviseta, weitverbreitet sind. Sie sind Teil einer riesigen Schar von Bodenorganismen, die unter der Erde am Werk ist, um organisches Material zu zersetzen und Humus zu bilden. Schlechte Zeiten für Springschwänze sind daher schlechte Zeiten für die Bodenfruchtbarkeit. (more…)

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Erste Hilfe für Haie und Rochen

WWF begrüßt Ausweitung des Haischutzes

Ab Sonntag stehen Mantarochen- und fünf Haiarten unter dem internationalen Schutz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES). Das heißt, Haie und Haiprodukte dürfen nur noch unter strengen Regeln international gehandelt werden. Die Neuregelungen betreffen Heringshai, Weißspitzen-Hochseehai sowie mehrere Hammerhai-und Rochenarten. (more…)

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Das bewegte Leben des Schreiadlers „KN“

Überleben dank grenzübergreifendem Artenschutz

Geboren wurde „KN“ – sein Name resultiert aus dem Kennring an seinem Fuß – 2009 in einem Horst in Lettland als das jüngere von zwei Geschwistern. Bei Schreiadlern, in Deutschland die am stärksten bedrohte Adlerart, kommt das einem Todesurteil gleich, da fast stets nur das ältere Junge aufgezogen wird. Dies ist ein Phänomen bei einigen Adlerarten, aber zum Beispiel auch bei manchen Kranicharten, wie bei dem extrem seltenen Schreikranich in Nordamerika. (more…)

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Warum Champignons leicht braun werden

ChemikerInnen erforschen Verderb von Lebensmitteln

Annette Rompel und ihr Team vom Institut für Biophysikalische Chemie der Universität Wien erforschen die “Bräunungsreaktion” beim Verderb von Champignons. Die ForscherInnen konnten nachweisen, dass das dafür zuständige Enzym bereits gebildet wird, wenn der Pilz noch gar nicht verdorben ist. Die Studie erscheint aktuell online in den renommierten Fachjournalen Phytochemistry und Acta Crystallographica. (more…)

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Tischlerlehre für Papageien

Kakadus erlernen Werkzeuggebrauch durch soziale Interaktion

Kakadu Figaro holt sich eine Nuss aus einer vergitterten Box, in dem er einen länglichen Splitter aus einem Holzbalken beißt und mit diesem seine Reichweite verlängert. Was machen seine Artgenossen, wenn sie das beobachten? Dieser Frage ging Kognitionsbiologin Alice Auersperg von der Universität Wien zusammen mit ihrem internationalen Team von der Universität Oxford und dem Max-Planck-Institut Seewiesen nach. Sie konnten erstmals nachweisen, dass Goffini Kakadus in der Lage sind, errungene Kenntnisse durch soziales Lernen weiterzugeben. Aktuell erscheint dazu eine Publikation in dem Fachmagazin “Proceedings of the Royal Society B”. (more…)

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Mehr Schutz für den Kiebitz

NABU startet Artenschutzprojekt für Wiesenvögel in der Agrarlandschaft

Noch vor 50 Jahren war der Kiebitz ein Allerweltsvogel, der fast überall auf Feldern und Wiesen in Deutschland häufig anzutreffen war. Heute ist er aus vielen Agrarlandschaften verschwunden und gehört mittler-weile zu den bedrohten Vogelarten. Sein Bestand ist in den vergangenen zwanzig Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen, so dass in Deutschland nur noch ca. 80.000 Paare brüten. Intensive landwirtschaftliche Nutzung und veränderte Fruchtfolgen haben zu starken Bestandsrückgängen geführt. (more…)

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Stechen für die Umwelt

WWF startet Tattoo-Kampagne / Motive zeigen bedrohte Tierarten

Berlin/Moskau – Diese Aktion geht unter die Haut: Um auf den weltweiten Artenschwund aufmerksam zu machen, hat der WWF Russland eine Tattoo-Kampagne ins Leben gerufen. Hierzu haben sich die Umweltschützer mit 14 bekannten Tattoo-Künstlern zusammengetan, von denen jeder ein Motiv einer bedrohten Tierart entwickelt hat. Alle Interessierten, die sich eine der Vorlagen stechen lassen möchten, können sich bis zum 1. September unter www.wildtattoo.ru/en bewerben und sich so die Chance auf  eines der Tiere sichern. Das Besondere: Jedes Motiv wird nur einmal gestochen. Die Auserwählten können sich somit über ein echtes Unikat auf ihrer Haut freuen. (more…)

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