Tag Archives: universitaet innsbruck

Diamanten der Steinzeit

Glanz und Glitzer scheinen bereits vor 10.000 Jahren eine große Anziehungskraft gehabt zu haben. Prof. Walter Leitner und sein Team vom Institut für Archäologien der Universität Innsbruck konnten eine prähistorische Abbaustelle für Bergkristall in den Tuxer Alpen nachweisen und ermöglichen Einblicke in das steinzeitliche Leben Tirols.

Die Forschungsarbeit an der mit 2800 Metern höchstgelegenen archäologischen Fundstelle Österreichs ist beschwerlich. Mehrere Stunden Fußmarsch sind nötig, um das so genannte Riepenkar am Südfuß des Berges Olperer zu erreichen. Die instabile Wetterlage in dieser hochalpinen Gegend macht archäologische Sondagen nur an wenigen Tagen des Jahres überhaupt erst möglich. Das aus der Quarzkluft abgetragene Gesteinsmaterial wird in bis zu 25 Kilo schweren Rucksäcken ins Tal getragen. „Die Mühe lohnt sich aber allemal“, freut sich Walter Leitner über seine Entdeckungen. Durch Hinweise des Zillertaler Mineraliensammlers Walter Ungerank wurde der Archäologe auf die Stelle aufmerksam und begann mit Untersuchungen vor Ort. (more…)

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Sturmfluten bedrohen Küstenregionen

Durch den Klimawandel und den damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels drohen den Küstenregionen Schäden in Billionenhöhe. Das zeigt eine Studie, an der der Klimaforscher Benjamin Marzeion vom Institut für Meteorologie und Geophysik mitgearbeitet hat. Schnelles Handeln sei vor allem in den Regionen Asiens und Afrikas erforderlich.

Falls keine Anpassungsmaßnahmen getroffen werden, droht Ländern mit Küstenregionen ein massiver Anstieg der Schäden durch Sturmfluten, von heute 10 bis 40 Milliarden US-Dollar pro Jahr auf bis zu 100.000 Milliarden US-Dollar pro Jahr bis zum Ende des 21. Jahrhunderts. Das geht aus einer aktuellen Studie unter der Führung des Berliner Global Climate Forum hervor, die in dieser Woche in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences erschienen ist. Erstmals legt diese Studie globale und umfassende Simulationsergebnisse über die von künftigen Sturmfluten verursachten Schäden an Gebäuden und Infrastruktur vor. Der mögliche drastische Anstieg der Schäden geht dabei einerseits auf den steigenden Meeresspiegel und andererseits auf die erwartete  Bevölkerungsentwicklung in den Küstenregionen zurück. Von letzterem sind vor allem Asien und Afrika mit ihren schnell wachsenden Küstenmetropolen wie Schanghai, Manila oder Lagos betroffen. (more…)

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Jungbrunnen Fasten?

Ob klassische Fastenkur oder modernes Dinner Cancelling – kalorienreduzierte Ernährung gilt als gesundheitsfördernd. Wissenschaftler am Institut für Biomedizinische Alternsforschung der Universität Innsbruck suchen im Rahmen ihrer Forschungsarbeit Ursachen dafür.

Dass Fasten gesund ist, wussten schon die alten Ägypter und alle Weltreligionen kennen Fastenzeiten in ihrem Jahreskalender. Auch wenn die Hintergründe der reduzierten Kalorienaufnahme damals unbekannt waren, bestätigen neueste Untersuchungen diese alte Volksweisheit. „Tests an Mäusen haben gezeigt, dass sie bei einer 20 – 40-prozentigen Restriktion ihrer Kalorienzufuhr ohne Unterernährung wesentlich länger leben: ihre maximale Lebensspanne erhöht sich dadurch von durchschnittlich 2 ½ Jahren auf vier Jahre“, beschreibt Univ.-Doz. Dr. Werner Zwerschke vom Innsbrucker Institut für Biomedizinische Alternsforschung ein Phänomen, das in der Wissenschaft bereits seit 30 Jahren erforscht wird: die Kalorische Restriktion. (more…)

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Die schlafende Schöne

Eritreas Hauptstadt Asmara und ihr einzigartiges koloniales Archtitekturerbe muss man aus vielen Perspektiven betrachten, um ein adäquates Gesamtbild zu bekommen.

Mondäne Art-Déco-Kinos, futuristisch-geradlinige Industrie-Bauten und avantgardistische Bar-Interieurs aus der italienischen Kolonialzeit – ein Architekturjuwel, wie eingefroren inmitten der Hauptstadt eines bitterarmen, vom Bürgerkrieg erschütterten afrikanischen Staates: So zeigten die „Entdecker“ des modernistischen Asmara in den 1990er Jahren in ihren Ausstellungen und Publikationen die Stadt der Weltöffentlichkeit. Dahinter standen sowohl eritreeische als auch internationale Bemühungen, eines der weltweit größten, erhaltenen modernistischen Architektur-Ensembles zum UNESCO-Weltkulturerbe zu erheben und das 1993 unabhängige gewordene Eritrea touristisch nach außen zu öffnen. Die militaristische Regierung stoppte dann aber aprupt internationale Konserverierungs- und Entwicklungshilfe-Programme und ging auf Isolationskurs. „Seit damals gibt es kaum mehr Material und Forschungen aus und über Asmara“, sagt Dr. Peter Volgger, Mitarbeiter bei Univ.-Prof. Bart Lootsma am Lehrstuhl für Architekturtheorie. Volgger ist mit der einseitigen Darstellung von Asmara als „frozen city“ nicht ganz einverstanden. Im Rahmen des von Bart Lootsma koordinierten FWF-Projekts „The Sleeping Beauty“ streben die Innsbrucker Architekturtheoretiker eine wesentlich vielschichtigere Betrachtung der Stadt an, die die Perspektive der Bevölkerung, aber auch des offiziellen Eritrea miteinbeziehen soll. Denn im Gegensatz zu anderen ehemaligen Kolonialstaaten betrachtet man in Eritrea das architektonische und kulturelle Erbe der italienischen Fremdherrschaft als Teil der nationalen Identität, versucht die wichtigsten historischen Gebäude in Stand zu halten, pflegt den Barbesuch und die Passegiata im Rahmen der eigenen Kultur. (more…)

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