Tag Archives: kolonialzeit

Erste historische Syphilis-Genome entziffert

Forscher bergen drei Genome des Bakteriums Treponema pallidum aus menschlichen Überresten der Kolonialzeit in Mexiko – Unterarten in Erreger der Syphilis und der Frambösie unterschieden

Ein internationales Forscherteam des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte in Jena, der Universität Tübingen, der National School of Anthropology and History in Mexiko-Stadt sowie der Universität Zürich hat die bisher ältesten Genome des Bakteriums Treponema pallidum entdeckt, das Syphilis verursacht. Es wurde bisher nicht für möglich gehalten, das Bakterium aus alten Proben zu bergen. Der neue Fund eröffnet die Möglichkeit, die Herkunft und Evolution dieser wieder in Ausbreitung befindlichen Krankheit direkt zu untersuchen. (more…)

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Mögliche Ursache für mexikanische Epidemie aus der Kolonialzeit identifiziert

Das Bakterium Salmonella enterica, welches enterisches Fieber auslöst, könnte die lang debattierte Ursache der „Cocoliztli“-Epidemie sein, die von 1545 bis 1550 in Mexiko wütete und schwerwiegende Auswirkungen auf die indigene Bevölkerung Mesoamerikas hatte. (more…)

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Die schlafende Schöne

Eritreas Hauptstadt Asmara und ihr einzigartiges koloniales Archtitekturerbe muss man aus vielen Perspektiven betrachten, um ein adäquates Gesamtbild zu bekommen.

Mondäne Art-Déco-Kinos, futuristisch-geradlinige Industrie-Bauten und avantgardistische Bar-Interieurs aus der italienischen Kolonialzeit – ein Architekturjuwel, wie eingefroren inmitten der Hauptstadt eines bitterarmen, vom Bürgerkrieg erschütterten afrikanischen Staates: So zeigten die „Entdecker“ des modernistischen Asmara in den 1990er Jahren in ihren Ausstellungen und Publikationen die Stadt der Weltöffentlichkeit. Dahinter standen sowohl eritreeische als auch internationale Bemühungen, eines der weltweit größten, erhaltenen modernistischen Architektur-Ensembles zum UNESCO-Weltkulturerbe zu erheben und das 1993 unabhängige gewordene Eritrea touristisch nach außen zu öffnen. Die militaristische Regierung stoppte dann aber aprupt internationale Konserverierungs- und Entwicklungshilfe-Programme und ging auf Isolationskurs. „Seit damals gibt es kaum mehr Material und Forschungen aus und über Asmara“, sagt Dr. Peter Volgger, Mitarbeiter bei Univ.-Prof. Bart Lootsma am Lehrstuhl für Architekturtheorie. Volgger ist mit der einseitigen Darstellung von Asmara als „frozen city“ nicht ganz einverstanden. Im Rahmen des von Bart Lootsma koordinierten FWF-Projekts „The Sleeping Beauty“ streben die Innsbrucker Architekturtheoretiker eine wesentlich vielschichtigere Betrachtung der Stadt an, die die Perspektive der Bevölkerung, aber auch des offiziellen Eritrea miteinbeziehen soll. Denn im Gegensatz zu anderen ehemaligen Kolonialstaaten betrachtet man in Eritrea das architektonische und kulturelle Erbe der italienischen Fremdherrschaft als Teil der nationalen Identität, versucht die wichtigsten historischen Gebäude in Stand zu halten, pflegt den Barbesuch und die Passegiata im Rahmen der eigenen Kultur. (more…)

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