Eiszeitpaläontologe Prof. Dr. Ralf-Dietrich Kahlke von der Senckenberg Forschungsstation für Quartärpaläontologie in Weimar hat gemeinsam mit seiner Kollegin Dr. Eline van Asperen von der Liverpool John Moores Universität das Fressverhalten der ausgestorbenen europäischen Nashornarten Stephanorhinus kirchbergensis und Stephanorhinus hemitoechus untersucht. Sie kommen zu dem Schluss, dass die damals auch in unseren Breiten beheimateten sogenannten „Wald“- bzw. „Steppennashörner“ sich in ihrer Ernährung nicht an ihre namensgebenden Lebensräume hielten. Vielmehr waren die warmzeitlichen Tiere in der Lage ihre Fressgewohnheiten bei Umweltveränderungen signifikant umzustellen. Die Studie ist kürzlich im Fachjournal „Quaternary Science Reviews“ erschienen.
Das heutige afrikanische Spitzmaul-Nashorn ernährt sich bevorzugt von weicher Pflanzenkost – zu seiner Leibspeise gehören Blätter, die es von Ästen und Zweigen abstreift. Das in Afrika beheimatete Breitmaulnashorn dagegen ist vollständig an harte Grasnahrung angepasst. Bei den ausgestorbenen europäischen Nashornarten Stephanorhinus kirchbergensis und Stephanorhinus hemitoechus, landläufig als „Wald“- bzw. „Steppennashorn“ bezeichnet, ging man bisher ebenfalls von einer engen Nahrungsspezialisierung aus. (more…)
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