Forscher ergründen Gemeinsamkeiten in der Hirnarchitektur
Einige Vogelgruppen sind mental ebenso schlau wie Affen. Zu dieser Schlussfolgerung kommen Thomas Bugnyar von der Universität Wien und Onur Güntürkün von der Ruhr-Universität Bochum in einem Übersichtsartikel in der Zeitschrift “Trends in Cognitive Sciences”. Die Forscher trugen zahlreiche neuroanatomische Studien zusammen, die eine Reihe von Ähnlichkeiten in den Gehirnen von Vögeln und Säugetieren offenbaren. Diese könnten dem komplexen kognitiven Verhalten zu Grunde liegen. (more…)
ForscherInnen belegen natürliche Schädlingsdezimierung bei Nutzpflanzen
Vögel und Fledermäuse, die Insekten fressen, haben auch viele Schädlinge auf ihrem Speiseplan. So verbessern sie die Erträge vieler Nutzpflanzen weltweit, darunter auch die Ernten von Kakao- und Kaffeeplantagen. Diese Schädlingsdezimierung ist von hohem wirtschaftlichen Gesamtwert. Ein internationales ForscherInnenteam unter der Leitung der Ökologin Bea Maas von der Universität Wien publiziert dazu in der Fachzeitschrift “Biological Reviews”.(more…)
Eine Ansammlung von Raben wird manchmal als Verschwörung bewertet. Mythologie und Volksglauben schreiben diesen Vögeln übernatürliche Fähigkeiten zu. Tatsächlich zeigt die Forschung der letzten Jahre jedoch, dass Raben über einen außerordentlichen Intellekt verfügen. Die Tiere schließen sich immer wieder zu Gruppen zusammen, in denen sie auch um Machtverhältnisse konkurrieren: Wer gute soziale Beziehungen und Allianzen besitzt, herrscht. Kognitionsbiologen an der Universität Wien und an der Konrad Lorenz Forschungsstelle Grünau konnten zeigen, dass Raben strategisch in die Beziehung anderer einzugreifen versuchen, indem sie diese immer wieder bei soziopositiven Interaktionen stören. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift “Current Biology” publiziert. (more…)
Wintervögel-Zwischenstand nach 8.300 Meldungen und 340.000 Vögeln
Wer groß und laut ist, fällt auch in Garten und Park eher auf als die kleinen und versteckt lebenden Vögel. Das scheint bei der diesjährigen „Stunde der Wintervögel“ bisher in besonderem Maße zu gelten. Während viele Arten stagnieren oder etwas weniger häufig beobachtet werden als im Vorjahr, sind Schwergewichte wie Tauben und Rabenvögel aller Art scheinbar auf dem Vormarsch. (more…)
In der Regel haben Landwirbeltiere fünf Finger oder Zehen pro Hand oder Fuß. Viele Tiergruppen haben im Laufe der Evolution diesen Bauplan allerdings abgewandelt. So haben etwa Paarhufer nur zwei oder vier Zehen. Ähnlich sind im Flügel der Vögel nur drei knochige Finger vorhanden. Die Anlage eines vierten Fingers auf der Handaußenseite (posterior) lässt sich bei Vögeln jedoch embryonal belegen. Dadurch stellt sich die Frage, um welche Finger es sich nun tatsächlich handelt: Daumen, Zeige- und Mittelfinger (I, II, III) oder Zeige-, Mittel- und Ringfinger (II, III, IV). Theoretische Biologen der Universität Wien haben dies geklärt und publizieren dazu aktuell im Journal of Experimental Zoology.
Bei den meisten Tetrapoden (Landwirbeltieren) ist der erste Finger, der embryonal angelegt wird, der vierte (Ringfinger). Auch bei Vögeln wird der Finger auf der Handaußenseite (posterior) als erster angelegt, was dafür spricht, dass es sich dabei um den Ringfinger handelt. Es konnte jedoch nachgewiesen werden, dass auch anterior – also auf der Handinnenseite – eine embryonale Fingeranlage vorhanden ist, die allerdings schnell wieder verschwindet. Diese Daten sprechen für eine Identifizierung der Finger als Zeige-, Mittel- und Ringfinger (II, III, IV). (more…)
Bilanz zur Umrüstung von Mittelspannungsmasten nach Fristablauf
Ab diesem Jahr sollte in Deutschland erstmals kein einziger Storch oder Rotmilan mehr an einem Mittelspannungsmast sterben müssen. Doch die Realität sieht anders aus: Auch in diesem Jahr werden wieder tausende Vögel Opfer des Stromtods. Zwar sind es deutlich weniger als noch vor zehn Jahren, eine Umfrage des NABU bei den für Naturschutz zuständigen Ministerien der Länder zeigt jedoch, dass bundesweit zehntausende Strommasten noch immer nicht ausreichend für Vögel gesichert sind. Dies wiegt schwer, da mit Beginn des Jahres 2013 die gesetzliche Frist für alle Netzbetreiber abgelaufen ist, ihre Mittelspannungsmasten vogelsicher umzurüsten.
Mittelspannungsmasten stellen für Vögel eine Gefahr dar, wenn sie mit ihrem Körper stromführende Leitungen und Mastteile gleichzeitig berühren. Dies kann beispielsweise beim Landeanflug der Fall sein. Mehrere Ampere Strom fließen dann ungehindert durch ihren Körper und verursachen Verbrennungen und den sogenannten Stromtod. Besonders Greifvögel, Störche und Eulen sind hiervon betroffen. Seit Mitte 2011 gelten klare technische Vorgaben in Form der VDE-Anwendungsregel, um das Leben der Vögel zu schützen. Dem zugrundelegend schreibt das Bundesnaturschutzgesetz nicht nur die Entschärfung kritischer bestehender Masten vor, sondern auch den vogelsicheren Neubau. Viele Netzbetreiber setzen die relativ neuen Regeln jedoch nicht um. (more…)
Der Spätsommer ist die richtige Zeit, die Vogel-Nistkästen zu reinigen
Im September hat der auch der letzte Vogelnachwuchs die Nistkästen verlassen. Nun gilt es, alte Nester mitsamt den darin lebenden Parasiten wie Vogelflöhen, Milben und Zecken aus den Kästen und Höhlen zu entfernen, damit die Vogelbrut im kommenden Jahr nicht übermäßig befallen wird.
Zum Reinigen dürfen niemals scharfe chemische Reinigungsmittel oder gar Desinfektionsmittel verwendet werden. Es reicht, wenn der Kasten gründlich ausgefegt wird. Bei starkem Parasitenbefall kann man auch mit klarem Wasser und gegebenenfalls etwas Sodalauge ausspülen. Anschließend sollte das Kasteninnere gut austrocknen können. Schließlich muss der Nistkasten nicht unsere Hygiene-Vorstellungen der eigenen “guten Stube” erfüllen. (more…)
Gruppen von hundert Vögeln und mehr sind bereits jetzt zu beobachten
Bis zum Abreisebeginn der Kraniche nach Süden sind noch rund zwei Monate Zeit. Doch die Brutzeit ist beendet und so verlassen die Vögel nun ihre Reviere und beginnen sich zu sammeln. An den Sammelplätzen gesellen sich zu den unverpaarten Kranichen und den Paaren ohne Bruterfolg also auch die Brutpaare mit ihrem Nachwuchs. Die Jungkraniche sind bereits im Alter von zehn Wochen flugfähig, so dass sie ihren Eltern jetzt gut folgen können.
Während sich die Vögel nachts an flache Seen und Teiche zurückziehen, wo sie stehend schlafen, halten sie sich tagsüber zur Nahrungssuche bevorzugt auf abgeernteten Getreideäckern auf, um dort nach am Boden liegenden Körnern zu suchen. Dadurch lassen sich momentan schon Ansammlungen von hundert und mehr Kranichen beobachten. (more…)