Gewinner und Verlierer 2013

WWF stellt animalische Jahresbilanz für den Artenschutz vor

Für Löwen, Elefanten, Nashörner, Finnwale und Pinguine war 2013 laut WWF-Jahresbilanz kein gutes Jahr. „Das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier dauert an. Und der Mensch ist der Verursacher“, warnt daher Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland anlässlich des Jahreswechsels. „Die Menschheit lebt über ihre Verhältnisse. Eine Folge davon ist der dramatische, immer weiter voranschreitende Verlust der Artenvielfalt.“ Lebensraumzerstörung, Überfischung und Klimawandel machten deutlich, dass die Menschheit ihr Naturkapital leichtfertig verspiele. Auch die Wilderei habe 2013 erneut zahlreichen Arten wie Elefanten und Nashörnern massiv zugesetzt.

Doch es gibt laut WWF auch positive Nachrichten: Dank neuer Schutzgebiete und konstanter Naturschutzmaßnahmen fände sich der Amur-Leopard – zum zweiten Mal in Folge – auf der Gewinnerseite wieder. Und bedrohte Hai-Arten sollen durch strengere, internationale Handelssanktionen geschützt werden. In Deutschland dürfen sich die wiederangesiedelten Wisente und – dank des beschlossenen Nationalsparks im Schwarzwald – die seltenen Auerhühner freuen. Unangenehmer für den Menschen ist hingegen, dass auch die Tigermücke zu den Gewinnern 2013 zählt. Steigende Temperaturen machen es dem Krankheiten übertragenden Insekten einfacher, sich nördlich des Mittelmeers festzusetzen.

Verlierer 2013

Elefanten und Nashörner: Seit Anfang 2013 wurden mindestens 22.000 Elefanten in Afrika Opfer skrupelloser Krimineller, die es auf die Stoßzähne abgesehen haben. Die Wilderei liegt damit seit 2010 über der natürlichen Reproduktionsrate, sodass einzelne Populationen vom Aussterben bedroht sind. In Afrika leben noch ca. 430.000 Elefanten. Auch Nashörner sind von betroffen. Allein in Südafrika wurden 2013 über 900 Tiere getötet. Die Hörner gehen vor allem nach Vietnam, wo sie als Statussymbol oder in geriebener Form als dubiose Heilmittel gelten. Derzeit leben in Afrika nur noch etwa 25.000 Nashörner, davon 20.000 in Südafrika.

Für die Dickhäuter war 2013 kein gutes Jahr. In Afrika wurden seit Jahresanfang mindestens 22.000 Elefanten zum Opfer skrupelloser Krimineller, die es auf ihre Stoßzähne abgesehen haben. Wieder liegt im Jahr 2013 damit die Wildereirate über der natürlichen Geburtenrate von Elefanten. Einige Populationen sind deshalb vom Aussterben bedroht. Image credit: © Y.-J. Rey-Millet / WWF-Canon

Für die Dickhäuter war 2013 kein gutes Jahr. In Afrika wurden seit Jahresanfang mindestens 22.000 Elefanten zum Opfer skrupelloser Krimineller, die es auf ihre Stoßzähne abgesehen haben. Wieder liegt im Jahr 2013 damit die Wildereirate über der natürlichen Geburtenrate von Elefanten. Einige Populationen sind deshalb vom Aussterben bedroht. Image credit: © Y.-J. Rey-Millet / WWF-Canon

Finnwale: Über 130 bedrohte Finnwale wurden durch Island erlegt. Und das, obwohl in dem Inselstaat kaum Nachfrage nach Walfleisch besteht und der internationale Handel damit verboten ist. Nach zwei Jahren Enthaltsamkeit bewertet der WWF diesen Bruch des Walfangmoratoriums als „einen Rückfall in dunkle Zeiten“.

Pinguine: Die Ausweisung riesiger Meeresschutzgebiete in der Antarktis ist 2013 auf einer internationalen Konferenz im australischen Hobart erneut gescheitert. Der Druck durch Fischerei, Schifffahrt und Klimawandel auf das Südpolarmeer wird damit weiter zunehmen. Die Antarktis umfasst die am wenigsten berührten Meere der Erde und ist Heimat von fünf verschiedenen Pinguinarten. Darunter die größten aller Frackträger: die Kaiserpinguine.

Löwen: Bereits heute gilt der Afrikanische Löwe laut Roter Liste als „gefährdet“ – und der Trend zeigt weiter nach unten. Die Population wird auf etwa 32.000 Tiere geschätzt, was einer Abnahme um die 30 Prozent in 20 Jahren gleichkäme. Auch besiedelt der „König der Tiere“ nur noch knapp ein Fünftel seines ursprünglichen Verbreitungsgebiets. Vor allem Tötungen durch den Menschen in Folge von Konflikten bei der Viehzucht stellen ein gravierendes Problem dar.

Gewinner 2013

Amur-Leopard: Die Bestandszahlen des Amur-Leoparden in Russland haben laut einer Zählung deutlich zugenommen. Derzeit sollen rund 50 Tiere durch die Wälder nahe Wladiwostoks streifen. Hinzu kommen Aufnahmen aus einer Kamerafalle in China. Sie zeigen eine Leopardin mit zwei Jungtieren. Das spräche dafür, dass sich die Art auch wieder in der Volksrepublik ausbreitet. Amur-Leoparden zählen zu den gefährdetsten Säugetieren der Welt. Beim Zensus 2008 waren nur rund 30 Tiere identifiziert worden. Bereits 2012 zählte die Art zu den Gewinnern. Damals war ein neuer Nationalpark eingerichtet worden.

Endlich gibt es wieder mehr Amur-Leoparden in Russland – das hat eine Zählung gezeigt. Derzeit sollen rund 50 Tiere durch die Wälder nahe Wladiwostoks streifen. Außerdem gibt es neue Aufnahmen aus einer Kamerafalle in China. Sie zeigen eine Amur-Leopardin mit zwei Jungtieren. Das spricht dafür, dass sich die Art auch wieder in der Volksrepublik ausbreitet. Amur-Leoparden zählen zu den gefährdetsten Säugetieren der Welt. 2008 waren nur noch rund 30 Tiere gezählt worden. Bereits 2012 zählte die Art zu den Gewinnern. Damals war ein neuer Nationalpark eingerichtet worden. Image credit: © naturepl.com / Lynn M. Stone / WWF-Canon

Endlich gibt es wieder mehr Amur-Leoparden in Russland – das hat eine Zählung gezeigt. Derzeit sollen rund 50 Tiere durch die Wälder nahe Wladiwostoks streifen. Außerdem gibt es neue Aufnahmen aus einer Kamerafalle in China. Sie zeigen eine Amur-Leopardin mit zwei Jungtieren. Das spricht dafür, dass sich die Art auch wieder in der Volksrepublik ausbreitet. Amur-Leoparden zählen zu den gefährdetsten Säugetieren der Welt. 2008 waren nur noch rund 30 Tiere gezählt worden. Bereits 2012 zählte die Art zu den Gewinnern. Damals war ein neuer Nationalpark eingerichtet worden. Image credit: © naturepl.com / Lynn M. Stone / WWF-Canon

Wisent: Der Europäische Wisent ist durch eine Aussetzung im Rothaargebirge erstmals seit mehreren Jahrhunderten wieder in Deutschland heimisch. Zurzeit prüft der WWF gemeinsam mit der Weltnaturschutzunion IUCN und der Berliner Humboldt-Universität, wo und in welchem Umfang weitere Wisente wieder dauerhaft und langfristig angesiedelt werden könnten. Die seltenen Wildrinder benötigen große, relativ unzerschnittene Waldgebiete.

Auerhahn: Im November hat Baden-Württemberg die Errichtung eines Nationalparks im Schwarzwald beschlossen. Damit erhält eine einmalige Waldregion in Deutschland den höchst möglichen Schutzstatus. Dies kommt auch dem bedrohten Auerhuhn zugute. Die Vögel sind in Mitteleuropa akut gefährdet. In Deutschland leben derzeit allerhöchstens noch 800 Brutpaare.

Haie: Auf der Internationalen Artenschutzkonferenz CITES wurde im März der Schutz von fünf bedrohten Hai-Arten beschlossen. Heringshai, Weißspitzen-Hochseehai und drei Hammerhaiarten dürfen nur noch nachhaltig gehandelt werden. Viele Haie sind laut WWF sehr anfällig für Überfischung, da sie hohe Fangzahlen nicht durch eine schnellere Reproduktionsrate ausgleichen können.

Tigermücke: Der Klimawandel schreitet weiter voran. Die Weltklimakonferenz in Warschau ist gescheitert. Beste Voraussetzungen für die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke. Deren kälteempfindliche Eier können milde Winter überdauern. Im Mittelmeerraum habe sich die Tigermücke inzwischen längst dauerhaft festgesetzt, so die Befürchtung. Die Mücken können für den Menschen gefährliche Krankheiten wie das West-Nil-Fieber übertragen.

*Source: WWF.de

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