Wo die letzten Tiger brüllen

Deutsch-russische Partnerschaft zum Schutz des “Russischen Amazonas”

Die Naturschutzorganisation WWF zieht nach fünf Jahren eine positive Bilanz des deutsch-russischen Kooperationsprojekts zum Schutz der letzten Urwälder im Fernen Osten Russlands. Im Rahmen des Bikin-Projektes  wurde  der indigene Volkstamm der Udege seit Mitte 2008 darin unterstützt, die  Wälder entlang des Bikin-Flusses nachhaltig zu nutzen und zu schützen und somit deren Abholzung zu verhindern.

Für das Bikin Projekt wurde zudem ein innovativer Finanzierungsmechanismus entwickelt. Erlöse aus dem Verkauf von Kohlenstoff-Zertifikaten sollen langfristig den Schutz der Wälder absichern. Aus dem nun erfolgten Verkauf solcher Zertifikate wurden dafür 395.000  Euro erlöst.

Amurtiger in Russland. Image credit: © Igor Zhorov / WWF

Amurtiger in Russland. Image credit: © Igor Zhorov / WWF

Die Mischwälder im Fernen Osten Russlands gelten als die größten zusammenhängenden borealen Nadel-Laubwälder der nördlichen Hemisphäre. Sie sind die Heimat des Volksstamms der Udege. Außerdem finden sich dort zahlreiche bedrohte Tierarten, wie etwa der seltene Amur-Tiger. „Nicht nur die Udege und die Tiger haben etwas vom Erhalt des Waldes. Der WWF schätzt, dass die Urwälder im Bikin-Tal durch den verbesserten Schutz jährlich rund 183.000 Tonnen CO2 binden. Damit wird  zugleich ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den globalen Klimawandel geleistet “, sagt Markus Radday, WWF-Referent für die Region.

Durch einen Pachtvertrag über 49 Jahre kann mittelfristig eine Freisetzung d er CO2-Emissionen verhindert werden. In diesen knapp fünf Jahrzehnten können die Udege den Wald nachhaltig nutzen, indem sie anstatt Holzprodukte vor allem Pinienkerne, Sibirischen Ginseng , Farne, Pilze und Beeren sammeln und weiterverkaufen. Auch Anti-Wilderei-Einheiten, die Brandbekämpfung und der Einsatz gegen den illegalen Holzeinschlag sind Teil des Kooperationsprojektes und fallen in den Verantwortungsbereich von WWF und den Udege.

Das „Bikin Projekt “  wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und der KfW  Entwicklungsbank im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung finanziert.

*Source: WWF.de

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