Weltklimarat IPCC – Report zum Zustand des Weltklimas

Rekordtemperaturen und Überschwemmungen – Superlative in immer kürzeren Intervallen. Und der Mensch hat das zum größten Teil selbst zu verantworten.

Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Die Erde erwärmt sich weiterhin in einem rasanten Tempo und die Meeresspiegel steigen stärker an als bisher prognostiziert. Das besagt der jüngste Report des sogenannten Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change), der am Freitag, dem 27. September in Stockholm veröffentlicht wurde.

Dramatische Folgen für Meere und Ozeane durch den Klimawandel

Die Forscher weisen in ihrem aktuellen Bericht (AR5) zudem auf die dramatische Rolle der Meere und Ozeane beim Klimawandel hin. Die Wissenschaftler beobachten die stetige Erwärmung und steigende Pegel. Und es gibt noch ein weiteres Problem mit dem Kohlenstoffdioxid: „Die Ozeane versauern. Die Kalkskelette von Schalen- und Weichtieren drohen zu verkümmern und sich aufzulösen. Vor allem für Korallen ist das eine tödliche Entwicklung. Korallenriffe haben eine ähnliche Funktion wie Wälder an Land. Sie bilden die Lebensgrundlage für eine unglaubliche biologische Vielfalt im Meer“, sagt Stephan Lutter, Meeresschutzexperte vom WWF.

Wir Menschen sind für den Klimawandel verantwortlich

Regine Günther, Leiterin Klima und Energiepolitik beim WWF Deutschland. Image credit: © David Biene / WWF

Regine Günther, Leiterin Klima und Energiepolitik beim WWF Deutschland. Image credit: © David Biene / WWF

Mit einer wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit von 95% attestieren die Klimaforscher den Menschen die Hauptverantwortung an dieser Entwicklung. Die Zeitspanne von 1983-2012 war sehr wahrscheinlich die wärmste 30-Jahr-Periode der vergangenen 800 Jahre. Seit 1970 folgt eine Rekordwarmdekade der nächsten. Die Permafrostböden, die Gletscher und die Arktis schmelzen beschleunigt.

Politik ist gefordert: Klimawandel ist viel mehr als ein Öko-Thema

„Die Klimaerwärmung schreitet voran, das ist die klare Botschaft“, sagt Regine Günther vom WWF Deutschland. Die Leiterin „Klima und Energiepolitik“ sieht in der deutschen Energiewende den richtigen Weg nach vorn. Der schnelle und dynamische Ausbau der erneuerbaren Energien, eine gesteigerte Energieeffizienz und ambitionierte Ziele für die Minderung der Treibhausgas-Emissionen sind zentrale Meilensteine. Parallel dazu müssen Investitionen in klimaschädliche Energieträger wie Kohle zeitnah gestoppt werden. Der Kampf gegen den Klimawandel ist kein Öko-Thema. Es betrifft die grundlegende Umgestaltung unserer Wirtschaft und Gesellschaft.“

Die Folgen des Klimawandels sind weitgehend bekannt: Rekordstürme, Rekordregenfälle, Rekordhitzewellen in verschiedenen Regionen – Superlative in immer kürzeren Intervallen. „Die Landwirtschaft leidet schon jetzt. Immer öfter bleibt der Regen aus oder kommt sinnflutartig. Meist trifft es Gebiete, in denen die Menschen sowieso Probleme haben ausreichend Nahrung von ihren Feldern zu erwirtschaften. Unzählige menschliche Katastrophen sind die Folge. Wie bei zunehmenden Dürren und Überschwemmungen bis 2050 ausreichend Nahrung für neun Milliarden Menschen produziert werden soll, ist bisher ungelöst.“, sagt Matthias Meissner, Landwirtschaftsexperte vom WWF.

Der 5. Klimareport des IPCC

Seit dem Jahr 1990 veröffentlicht der IPCC alle fünf bis sechs Jahre einen „Sachstandsbericht“ zum Weltklima. Darin sammeln über 800 renommierte Wissenschaftler über mehrere Jahre lang die aktuellen Forschungsergebnisse der weltweiten Klimaforschung und werten sie aus. Der fünften Bericht (AR5 WG1) untermauert und präzisiert die bisherigen Ergebnisse.

*Source: WWF.de

(Visited 41 times, 1 visits today)