Stark in der Arbeit

Forscher haben im Verbundprojekt „Resilire“ Instrumente zur Förderung der psychischen Widerstandskraft entwickelt

Von einem Termin zum nächsten eilen, dazwischen mit einem verärgerten Kunden telefonieren und dann noch ein neues Projekt planen: Resilienz oder auch psychische Widerstandskraft unterstützt Beschäftigte dabei, mit solch hohen Arbeitsanforderungen erfolgreich umzugehen und sogar daran zu wachsen.

Mit der Förderung von Resilienz können Unternehmen die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten sicherstellen und sie auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten. Wie dies gelingen kann, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Freiburg und Erlangen-Nürnberg in den vergangenen beiden Jahren im Verbundprojekt „Resilire – Altersübergreifendes Resilienz-Management“ untersucht. Als Ergebnis haben sie anwendungsorientierte Instrumente wie eine Internet-Plattform und ein Online-Training entwickelt, mit denen sich die psychische Widerstandskraft im Arbeitsleben ermessen und fördern lässt.

Auf unserer Internet-Plattform www.resilire.de können Beschäftigte mithilfe eines Fragebogens ihre individuelle Resilienz einschätzen“, erklärt Dr. Nina Pauls, Projektmitarbeiterin an der Universität Freiburg. „Das Besondere ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Resilienzwerte direkt mit einem Benchmark aus mehr als 3.000 anderen Beschäftigten vergleichen können.“ Darüber hinaus thematisiert die öffentlich zugängliche Plattform die Frage, wie Teams und sogar ganze Organisationen flexibel mit Veränderungen umgehen und damit die individuelle Resilienz der Beschäftigten stärken können.

Zur Förderung der Resilienz entwickelten die Wissenschaftler in Kooperation mit dem Freiburger Softwarehaus Haufe Lexware ein webbasiertes Training. Die Wirksamkeit der Einheiten überprüften sie bei mehreren Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. „Wir freuen uns, dass die ersten Fallstudien bestätigen, dass ein so zeitökonomisches Online-Training die Resilienz und das psychische Befinden bei den Teilnehmenden verbessern kann“, berichtet Dr. Christian Schlett von der Professur für Wirtschaftspsychologie an der Universität Freiburg. Darüber hinaus verankern präsenzbasierte Formate wie beispielsweise interne Schulungen die Resilienzförderung im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Damit, so das Fazit der Wissenschaftler, wird Resilienz als betriebliche Ressource erschlossen und kann langfristig zur psychischen Gesundheit der Beschäftigten und zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beitragen. Unternehmen, die sich für das Online-Training interessieren, erhalten von den Wissenschaftlern auf Anfrage einen kostenfreien Zugang.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt Resilire im Förderschwerpunkt „Betriebliches Kompetenzmanagement im demografischen Wandel“ für drei Jahre. Die Projektkoordination hat die Universität Erlangen-Nürnberg inne. Ein Netzwerk von Umsetzungs- und Transferpartnern unterstützt die Verwertung der Projektergebnisse in der betrieblichen Praxis.

Tagung am 6. Juli 2017 in Nürnberg

Die Ergebnisse des Projekts werden auf der Tagung „Stark in der Arbeit!“ am 6. Juli 2017 in Nürnberg der betrieblichen Praxis und einem wissenschaftlich interessierten Publikum vorgestellt und diskutiert. Bei Vorträgen erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie das Team die Instrumente zur Einschätzung und Förderung von Resilienz entwickelt und gestaltet hat. In anwendungsnahen Workshops können sie die Instrumente ausprobieren und sich darüber austauschen, wie sich Resilienz in das betriebliche Gesundheitsmanagement eingliedern lässt. Es werden keine Tagungsgebühren erhoben. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine frühzeitige und verbindliche Anmeldung über folgende Website erforderlich: https://www.resilire.de/tagung.php

Weitere Informationen
www.resilire.de

*Source: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

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