Der März…

… war im altrömischen Kalendarium der erste Monat, bevor in einer
Kalenderreform im Jahre 153 v. Chr. die Umstellung des Jahresbeginns
auf den 1. Januar realisiert wurde. Er ist nach dem antiken Kriegs-
und Wettergott Mars benannt (lat. Martius). Alte deutsche Namen für
den März sind Lenzing, Lenzmond oder Frühlingsmond.

Im März wandert die Sonne entlang des aufsteigenden Astes der
Ekliptik weiter nordwärts, erreicht am 20. die Tagundnachtgleiche und
damit den astronomischen Frühlingsbeginn. Die lichte Tageslänge
erhöht sich deutlich, in 50° nördlicher Breite beispielsweise von 10
h 58 min zu Monatsbeginn auf 12 h 51 min am Ende des Monats – das
sind fast zwei Stunden.

Den nächtlichen Himmel ziert das “Frühlingsdreieck”. Es wird aus den
sehr hellen Sternen Regulus (im Sternbild Löwe), Arktur (im Sternbild
Bärenhüter) und Spika (Sternbild Jungfrau) gebildet und etwa um
Mitternacht am Firmament in südlicher Richtung sichtbar, während das
Wintersternbild Orion in der zweiten Nachthälfte bereits tief am
westlichen Horizont steht.

Überhaupt ist der März die Brücke vom Winter zum Frühjahr. Als
klassischer Frühlingsmonat lässt er alle Zeichen des Wiedererwachens
der Natur nach der dunklen Jahreszeit erkennen. Die ersten Bäume
blühen, Märzenbecher und Krokusse sprießen aus dem Boden. Immer mehr
Vogelstimmen sind zu hören, Störche und Kraniche kehren von ihren
Winterquartieren im Süden heim. In alter Zeit begannen die Bauern,
die zur Zucht ungeeigneten Schafe aus ihren Herden auszusondern,
daher stammt wohl die Bezeichnung “ausmerzen”.

Aber der März kennt auch andere Seiten. Das Wintergebaren mit
Nachtfrösten ist noch längst nicht vorbei und sollten Ost- oder
Nordlagen die Oberhand in der europäischen Wetterküche gewinnen,
zeigt sich der ungeliebte “Märzwinter”. Treffen subtropische und
arktische Luftmassen über dem Nordatlantik aufeinander, dann sorgen
starke Luftdruckunterschiede vor allem in Nordwesteuropa für
Frühjahrsstürme.

Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.02.2014

*Source: Deutscher Wetterdienst

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