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Neandertaler und moderne Menschen setzten auf unterschiedliche Ernährungsstrategien

Tübinger Forscherin schließt anhand der Zahnabnutzung auf unterschiedliche Verhaltensweisen der beiden Menschenarten

Über Hunderttausende von Jahren entwickelte sich die Linie der Neandertaler erfolgreich im westlichen Eurasien und überlebte die stark wechselnden kälteren und milderen Zyklen der Eiszeit. Vor rund 40.000 Jahren, auf dem Höhepunkt der letzten Kaltzeit und der ersten Einwanderung moderner Menschen nach Europa, verschwanden die Neandertaler. Was zu ihrem Niedergang führte, ist nicht geklärt. Dr. Sireen El Zaatari vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen ist gemeinsam mit Kollegen vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig, der Stony Brook University und der University of Arkansas in Fayetteville in den USA der Frage nachgegangen, welchen Einfluss Ernährungsstrategien auf die menschliche Entwicklung genommen haben könnten. Die Forscher zogen mithilfe der Analyse von Mikroabnutzungsspuren der Backenzähne an fossilen Überresten von Neandertalern und jungpaläolithischen Menschen Rückschlüsse auf die Art der Nahrung und stellten einen zeitlichen Zusammenhang zu den jeweils herrschenden klimatischen Bedingungen her. Dabei ergaben sich deutliche Verhaltensunterschiede: Die Neandertaler passten ihre Ernährung an einfacher zugängliche Nahrungsressourcen an, während die modernen Menschen sich auch um schwerer verfügbare Nahrung bemühten. Bei ihnen waren Änderungen möglicherweise stärker von der Nutzung neuer Technologien geprägt. Die Forscher gehen davon aus, dass die unterschiedlichen Ernährungsstrategien den modernen Menschen des Jungpaläolithikums gegenüber den Neandertalern Vorteile verschafft haben könnten.
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