Flexibilität als Überlebensmechanismus
Callose spielt eine große Rolle bei der Austrocknungstoleranz von Algen. Dies wies der Innsbrucker Botaniker Andreas Holzinger kürzlich nach und veröffentlichte seine Ergebnisse in Plant Cell Physiology.
Callose, ein Polysaccharid, chemisch verwandt mit Cellulose, macht Algenzellwände extrem flexibel. „Algen haben im Vergleich zu höheren Landpflanzen viel weniger Möglichkeiten, Wasser zu speichern. Werden sie Trockenstress ausgesetzt, ziehen sie sich rasch zusammen“, erklärt Dr. Andreas Holzinger vom Institut für Botanik, der im Rahmen seines bilateralen FWF-Projekts gemeinsam mit Martina Pichrtová aus Prag die Kolonialisierung von Land durch Algen untersucht. „Terrestrische Algen sind im Hochgebirge oft starker Austrocknung ausgesetzt“, erklärt Holzinger, der auch Mitglied im universitären Forschungszentrum „Ökologie des Alpinen Raumes“ ist. „Die angereicherte Callose sorgt dafür, dass die Zellwände der Algen verformbar sind. Diese Verformbarkeit ermöglicht es den Algen offenbar, der mechanischen Belastung bei Austrocknung standzuhalten.“ Im Rahmen des Forschungsprojektes untersuchen die Wissenschaftler schwerpunktmäßig zwei Algengattungen: Zygnema und Klebsormidium. (more…)