Schmetterlingsforscher an der Spitze

Das Senckenberg Deutsche Entomologische Institut (SDEI) hat einen neuen Direktor: Der Biologe und Schmetterlingsforscher Professor Dr. Thomas Schmitt übernimmt heute die Leitung des Institutes. Verbunden mit dem Personalwechsel sind der Ausbau und eine personelle Aufstockung der Forschungseinrichtung.

Etwa 22.000 Schmetterlingsarten beherbergen die insgesamt 3 Millionen Insekten umfassende Sammlung des Senckenberg Deutschen Entomologischen Instituts in Müncheberg. Das freut auch Prof. Dr. Thomas Schmitt, der nun den Posten des Direktors am Forschungsinstitut übernimmt. 

„Die Untersuchung von Schmetterlingen und ihrer Biogeographie und Ökologie mit modernsten Techniken steht im Mittelpunkt meiner Forschung“ erläutert der 45-jährige Biologe und ergänzt: „Neben der Mikrosatellitenanalyse oder mtDNA-Sequenzierung kommen aber auch einfache Insektenfallen zum Einsatz“.

Thomas Schmitt – neuer Direktor am SDEI. Image credit: © Christian Kutzscher

Thomas Schmitt – neuer Direktor am SDEI. Image credit: © Christian Kutzscher

Thomas Schmitt schloss 1996 sein Studium der Biologie an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken ab und promovierte 1999 im Fach Zoologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Bis März 2014 arbeitete er erst als Junior-, dann als Universitätsprofessor am Lehrstuhl für Biogeographie der Universität Trier. Ab April 2014 wird Professor Schmitt auf einer gemeinsam mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berufenen W3-Professur für Entomologie Biologen ausbilden.

Seit heute ist er Direktor des Senckenberg-Forschungsinstitutes in Müncheberg und hat sich viel vorgenommen: „Das SDEI soll um ein umfangreich ausgestattetes genetisches Labor, Büroflächen sowie um einen großen Sammlungsraum für die Alkoholsammlungen erweitert werden.“ Hierzu gibt es bereits einen ersten Erfolg zu vermelden: Die Investitionsbank und das Wissenschaftsministerium Brandenburgs stellen für das Jahr 2014 zusätzlich etwa 260.000 Euro an EU-Mitteln für Labore und Sammlung zur Verfügung.

Darüber hinaus will Schmitt auch die personelle Situation am Senckenberg-Institut verbessern. „Wir möchten in Zukunft genetische Untersuchungen zu unterschiedlichen Forschungsfeldern wie Systematik, Ökologie oder Biogeographie am Standort durchführen können“, erklärt er. Hierfür ist bereits eine Stelle für die Laborleitung ausgeschrieben.

Sammlungskästen mit Schmetterlingen. Image credit: © SDEI

Sammlungskästen mit Schmetterlingen. Image credit: © SDEI

Außerdem soll durch die Einstellung eines Ökologen die Ausrichtung des SDEI um diesen wissenschaftlichen Aspekt erweitert werden, und eine unmittelbarere Einbringung des Forschungsinstitutes in die Region erfolgen.

„Sobald es die finanziellen Rahmenbedingungen zulassen, möchte ich auch gerne die – aktuell kommissarisch betreuten – Stellen für die Sammlungsbereiche Käfer und Schmetterlinge wiederbesetzen.“, schließt der Direktor des SDEI.

Und natürlich soll – bei allen kommenden Herausforderungen –auch noch Zeit für die Schmetterlingsforschung bleiben!

*Source: Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

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