Frösche und Kröten hoffen auf Ostern

Zur Zeit ist es in den meisten Regionen zu kalt

In geschützten Lagen sind zwar einzelne Tiere unterwegs. Der Beginn der Hauptwanderung der Amphibien lässt aber weiter auf sich warten. Das Osterwochenende soll etwas Besserung bringen, ein durchgreifender Wärmeeinbruch bleibt zunächst aus.

„Deutschlandweit war der phänologische Winter um 35 Tage kürzer als das langjährige Mittel der Jahre“, schreibt der Deutsche Wetterdienst in seiner jetzt vorgelegten Bilanz zur „Pflanzenentwicklung im Winter 2015/16“. Aber was nutzt ein rekordverdächtig milder Winter, wenn danach der Frühling nicht in die Schuhe kommt. Der sogenannte Vorfrühling zieht sich in die Länge und durchgreifende Besserung ist nicht in Sicht.

Foto credit: Bruno Scheel

Foto credit: Bruno Scheel

Lediglich in Schleswig-Holstein sowie in Niedersachsen, in Abstrichen auch in Mecklenburg-Vorpommern, bleiben die Nachttemperaturen im Flachland momentan verbreitet über dem Gefrierpunkt. Für die Amphibien liegen diese aber längst noch nicht im Optimalbereich, so dass nur vereinzelt Tiere wandern.

“In der Karwoche Andauer der unbeständigen und für die Jahreszeit zu kühlen Witterung. Meist bewölkt mit Schauern oder kurzen Gewittern, im Bergland überwiegend als Schnee, teilweise aber auch in den Niederungen mit Schnee vermischt. Höchstwerte meist 3 bis 10 Grad, im Bergland um 0 Grad, nachts örtlich Frost.”

Trendprognose des Deutschen Wetterdienstes, ausgegeben am 15. März

Nach der aktuellen Vorhersage ist in den meisten Regionen wohl erst ab Ostersamstag leichte Besserung in Sicht. Ein echter Wärmeeinbruch zeichnet sich dagegen überhaupt noch nicht ab. Dennoch sind in manchen Teichen und Auen bereits erste Froschlaichballen zu sehen. Gerade Grasfrösche wandern teils schon im Spätherbst an – der milde Dezember war dafür ideal. Sind die Wege kurz genug, können Amphibien zudem auch bei den jetzigen Temperaturen in den Abendstunden anwandern. Die Tiefsttemperaturen werden ja erst in den frühen Morgenstunden erreicht. Amphibienschützer werden deshalb momentan vor allem bei den Abendkontrollen der Zäune und Eimer fünfig.

“Auch in Nächten, für die spätere Tiefsttemperaturen nahe dem Frostbereich vorhergesagt sind, könnten zumindest am früheren Abend – bei Regen und wenig Wind – mitunter geeignete Wanderbedingungen gegeben sein.”

Christian Fischer, Amphibienexperte und Naturschutz-Gutachter

Zu den begünstigten Gebieten gehört auch die Elbtalaue im niedersächsischen Lüchow-Dannenberg.„Am 5. März kamen bei fünf bis sechs Grad Celsius, leichtem Regen und kaum Wind die Amphibienwanderungen in Gang“, berichtet hierzu Christian Fischer. „In der Elbtalaue und angrenzend habe ich abends vereinzelte, punktuell auch schon mal etwas mehr Moorfrösche, Erdkröten, Teichmolche und Grasfrösche – Aufzählung in abnehmender Häufigkeit – auf Straßen und Wegen angetroffen. Es war noch keine Hauptwandernacht, aber immerhin doch schon mal nennenswerte Aktivität. Bei den Moorfröschen war der Weibchenüberschuss für diese frühe Phase überraschend.“

*Source: NABU.de

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