Was das Blühen der Flora betrifft, so sind wir dieses Jahr 
 bekanntlich etwas weiter als gewöhnlich. Ausgiebig wurde dazu im 
 Thema des Tages vom 22.02.2014 berichtet (zu finden in der rechter 
 Spalte “Thema des Tages” unter “mehr”).
Die im März üblicherweise im Vorfrühling blühenden Pflanzen haben 
 derzeit einigen Vegetationsvorsprung (in Klammern die Anzahl der 
 Wochen), wobei die Reihenfolge dem mittleren Blühbeginn in 
 Deutschland entspricht. Die Hasel beginnt bereits im Februar mit der 
 Blüte, der Löwenzahn im April: 
 Vollblüte der Hasel (2), Erle (3), Huflattich (1), Weide (1), 
 Forsythien (2-3) und Löwenzahn (4).
Was uns beim Wetter in Deutschland so alles “blühen” kann, dafür 
 blättern wir in der Klimastatistik und suchen uns die Extremwerte 
 heraus. Die Daten zeigen, dass der März der Übergangsmonat vom Winter
 zum Sommer ist. Strengen Frösten zu Monatsbeginn stehen Sommertage 
 Ende März gegenüber.
Im März kann es anfangs noch sehr winterlich sein, schließlich haben 
 knapp 10 % aller Wettertationen am 06.03.1971 noch eine 
 Höchst(!)temperatur unter -10 Grad gemeldet, also ganztägig strengen 
 Frost. Die Stationen lagen alle im Süden und in Mittelgebirgslagen. 
 Märztage mit Höchstwerten unter null Grad (Eistage) sind in ganz 
 Deutschland schon aufgetreten.
Tiefstwerte unter – 20 Grad gab es schon an 30 % aller Stationen; -30
 Grad schaffte aber bisher nur die Zugspitze, in den Niederungen war 
 es in Riedlingen und Hermaringen (beide in der Nähe von Ulm im 
 Donautal gelegen) am 01.03.2005 mit -28 Grad am kältesten. 
 Stationen, an denen es im März noch nie unter -10 kalt Grad gewesen 
 ist, sind rar gesät und seit dem Märzwinter 2013 sind nur noch 
 Küstenstationen bzw. Inseln von der zweistelligen Kälte verschont 
 geblieben.
Dass zu solchen Temperaturen auch Schnee gehört, versteht sich von 
 selbst.
100 cm und mehr gab es in den Alpen und an vielen Stationen der 
 Mittelgebirge bis hinunter auf 450 m ü. NN. In den Tallagen der Alpen
 ist Oberstdorf mit 170 cm Schnee am 12.03.1968 führend, in den 
 Mittelgebirgen Clausthal-Zellerfeld mit 164 cm am 08.03.1970.
 Schließen wir nun das Kapitel Winter und wenden uns den für die 
 meisten Leser angenehmeren Sommeranteilen des März zu.
Ca. 15% aller Stationen hatten im März schon mal einen Sommertag mit 
 Höchstwerten über 25 Grad. Die nördlichste Meldung kam aus Angermünde
 – 65 km nordöstlich von Berlin – mit 25,2 Grad am 30.03.1968.
 Das absolute Märzmaximum wurde mit 26,6°C am 28.03.1989 in 
 Baden-Baden gemessen.
Zu einem heißen Tag mit Höchstwerten über 30 Grad reicht es im März 
 wegen des Sonnenstandes und des noch kühlen Meerwassers von 
 Mittelmeer und Atlantik natürlich noch nicht, aber Ende des Monats 
 klopft der Sommer schon ab und zu mal an die Tür.
 An Sonnenscheinstunden sind 263 (1953) und 21 Stunden (1988) als 
 Extremwerte zu vermelden, beides auf dem Feldberg im Schwarzwald. Das
 waren 1953 immerhin etwa 80%, 1988 6% der astronomisch möglichen 
 Sonnenscheindauer.
Niederschlag fällt im März nicht unbedingt. Einige Orte hatten sogar 
 schon einen niederschlagsfreien März.
Gegossen hat es hingegen im März 1988 in Freudenstadt. Dort fielen 
 527 Liter auf den Quadratmeter, soviel wie in einigen Gegenden 
 Deutschlands im gesamten Jahr.
Dipl.-Met. Christoph Hartmann
 Deutscher Wetterdienst
 Vorhersage- und Beratungszentrale 
 Offenbach, den 04.03.2014
*Source: Deutscher Wetterdienst
