Mehr Schutz für den Kiebitz

NABU startet Artenschutzprojekt für Wiesenvögel in der Agrarlandschaft

Noch vor 50 Jahren war der Kiebitz ein Allerweltsvogel, der fast überall auf Feldern und Wiesen in Deutschland häufig anzutreffen war. Heute ist er aus vielen Agrarlandschaften verschwunden und gehört mittler-weile zu den bedrohten Vogelarten. Sein Bestand ist in den vergangenen zwanzig Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen, so dass in Deutschland nur noch ca. 80.000 Paare brüten. Intensive landwirtschaftliche Nutzung und veränderte Fruchtfolgen haben zu starken Bestandsrückgängen geführt.

Mit dem Projekt „Der Sympathieträger Kiebitz als Botschafter: Umsetzung eines Artenschutz-Projektes zur Förderung des Kiebitzes in der Agrarlandschaft“ will der NABU einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser attraktiven Vogelart leisten. Der Kiebitz brütet fast ausschließlich auf landwirtschaftlichen Nutzflächen und ist damit von den Aktivitäten der Landwirte abhängig.

Durch hohen und dichten Pflanzenwuchs ist es den Kiebitzen oftmals nicht mehr möglich, ihre Brut erfolgreich aufzuziehen. An diesem Punkt setzt das Projekt an. Es soll Maßnahmen erproben, die sich in den Arbeitsablauf der Landwirte integrieren lassen, um Kiebitzen wieder geeignete Brutplätze zu schaffen. So sollen auf Äckern und Wiesen vegetationslose Flächen eingerichtet werden, um den Vögeln eine Brut zu ermöglichen, denn sie lieben die Rundumsicht.

Kiebitze gehören mittlerweile zu den bedrohten Vögeln der Agrarlandschaft, ihre Bestände gehen vielerorts dramatisch zurück. Image credit: NABU.de

Kiebitze gehören mittlerweile zu den bedrohten Vögeln der Agrarlandschaft, ihre Bestände gehen vielerorts dramatisch zurück. Image credit: NABU.de

Knapp fünf Jahre lang werden neue Schutzmethoden für Kiebitze und andere Vogelarten entwickelt und in ganz Deutschland in Zusammenarbeit mit Landwirten ausprobiert. Erfolgversprechende Maßnahmen sollen aufbereitet und in Agrarumweltmaßnahmen integriert werden. Abschließend sollen die Erfahrungen im Kiebitzschutz in einem Handbuch gebündelt werden. Drei Viertel der Kosten von insgesamt 1,45 Millionen Euro werden vom Bundes-umweltministerium im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt übernommen. Ein Viertel tragen das Schleswig-Holsteinische Umweltministe-rium, die Hanns R. Neumann Stiftung und der NABU.

In einigen Jahren soll überprüft werden, wie diese und andere Schutzmaß-nahmen greifen, damit der Kiebitz wieder eine Zukunft hat.

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Programm zur Auftaktveranstaltung des Projekts am 25. August 2014

*Source: NABU.de

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