Für Meere ohne Plastik

NABU-Dialogreise in Stralsund beendet

Gemeinsam gegen Plastikmüll im Meer: Eine Woche lang segelten NABU-Aktive auf dem Traditionssegler „Lovis“ mit Wissenschaftlern und Projektpartnern entlang der Ostseeküste – von Schleswig-Holstein bis Mecklenburg-Vorpommern. Dabei reinigten sie Strände, organisierten Fachgespräche und diskutierten mit Küstenkommunen über Ideen und Konzepte, um den Mülleintrag ins Meer zu verringern. Besonders positiv bewertet der NABU die konstruktiven Gespräche mit lokalen Akteuren. Im Workshop und Randgesprächen wurden erste Schritte zu Maßnahmen gegen Müll im Meer besprochen.

Zur Abschlussveranstaltung der NABU-Dialogreise in Stralsund kündigten das Deutsche Meeresmuseum (DMM) und der NABU an, die Zusammenarbeit zum Schutz der Meere vor Plastikmüll zu verstärken. Geplant seien Fachveranstaltungen und Ausstellungskonzepte sowie die Entwicklung von Ideen zur Reduktion von Mülleinträgen in die Ostsee.

„Kein Plastik Meer“ lautet das Motto des diesjährigen Themenjahres im DMM. Der NABU beteiligt sich an der abschließenden Aktionswoche vom 20. bis 24. Oktober mit einer öffentlichen Sortierung von Abfällen, die im Rahmen des „Fishing for Litter“-Projektes in der Ostsee gesammelt wurden. Anfang 2015 wollen DMM und NABU gemeinsam zu einem Fachworkshop in Stralsund einladen.

Clean-up-Aktion am Warnemünder Strand: Gesammelt wurden unter anderem 500 Zigarettenstummel auf 500 Metern. Image credit: NABU.de

Clean-up-Aktion am Warnemünder Strand: Gesammelt wurden unter anderem 500 Zigarettenstummel auf 500 Metern. Image credit: NABU.de

NABU-Leiter Meeresschutz Kim Detloff: „Plastikabfälle sind eine Bedrohung für unzählige Meerestiere. Robben und Seevögel können sich darin verfangen oder daran ersticken, wenn sie den Müll mit ihrer natürlichen Nahrung verwechseln. Aber auch Fischer sind betroffen, wenn sich der Müll in ihren Netzen verfängt und Küstenkommunen müssen viel Geld für die Beseitigung des Mülls ausgeben. Wichtig ist es, neben der Politik und Wirtschaft auch die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Daher freuen wir uns, dass das Deutsche Meeresmuseum über seine Arbeit gezielt zur Aufklärung über die Gefahr von Plastikabfällen beiträgt und hier sein Engagement mit dem NABU weiter ausbauen will.“

„Seit der Eröffnung unseres Aktionsjahresjahres ‚Kein Plastik Meer‘ am 20. Mai 2014 haben über 250 000 Besucher die dazugehörigen Ausstellungsstationen im Meeresmuseum und Ozeanum sowie in der Stralsunder Kulturkirche St. Jakobi erkundet. Sie zeigen sich bewegt und angesprochen von der Müll-Problematik im Meer. Deshalb möchten wir über das Themenjahr hinaus mit dem NABU Öffentlichkeitsarbeit dazu leisten“, sagt Andreas Tanschus, Kaufmännischer Direktor des Deutschen Meeresmuseums.

Plastikmüll ist eine Bedrohung für viele Meerestiere wie Robben oder Seevögel, weil sie sich darin verfangen oder daran ersticken können. Image credit: NABU.de

Plastikmüll ist eine Bedrohung für viele Meerestiere wie Robben oder Seevögel, weil sie sich darin verfangen oder daran ersticken können. Image credit: NABU.de

Der NABU zog eine positive Bilanz der Dialogreise unter dem Motto „Segel setzen für Meere ohne Plastik“. Zum Programm der Segeltour gehörten mehrere Workshops und Fachgespräche, Reinigungsaktionen sowie Infostände und ein Filmabend. Ein Höhepunkt war der Start der Kooperation zwischen dem NABU und dem Land Schleswig-Holstein für einen flächendeckenden Ausbau der Initiative „Fishing for Litter“. Fischer können den auf See mitgefangenen Müll an Bord ihrer Schiffe holen und im Hafen in den vorgesehenen Containern entsorgen. Insgesamt beteiligen sich bereits neun Häfen und etwa 70 Fischer an der Initiative.

In Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich heute der Hafen in Sassnitz an der „Fishing for Litter“ Initiative. Neben den laufenden Reinigungs- und Monitoringaktivitäten des Landes gibt es auch Gespräche zwischen Landesregierung und NABU, wie „Fishing for Litter“ an den Küsten Mecklenburg-Vorpommerns flächendeckend etabliert werden kann.

Die Reise mit der „Lovis“ ist Teil des Projekts „Regionale Maßnahmen gegen Müll in Nord und Ostsee“ und wird vom Umweltbundesamt (UBA) und dem Bundesumweltministerium unterstützt.

*Source: NABU.de

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