36.000 Teilnehmer zählen 1 Million Vögel

Meldungen noch bis 14. Januar möglich

Nach dem Aktionswochenende „Stunde der Wintervögel“ gehen der NABU und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) dank Dreikönigstag heute mit einem vierten Beobachtungstag in die Verlängerung. Bis Montagmorgen haben über 36.000 Teilnehmer aus 26.000 Gärten eine Million Vögel gemeldet.

Insgesamt zeigen sich in den Gärten und Parks etwas weniger Vögel als im Vorjahr, im Durchschnitt genau 40 je Beobachtungsort und damit acht Prozent weniger. Während die Rückgänge bei fast allen Arten gering ausfallen oder mit der warmen Winterwitterung zu erklären sind, machen sich die Vogelschützer Sorgen um den dramatischen Rückgang des Grünfinken mit minus 30 Prozent. „Grünfinken waren 2013 besonders vom sogenannten ‚Grünfinkensterben‘ betroffen, hervorgerufen durch Trichomoniasis, den Befall durch einzellige Parasiten“, sagt NABU-Vogelexperte Lars Lachmann.

Die Teilnehmerin Ingrid Salje schickte uns dieses Bild von einem Kleiber aus ihrem Garten. Image credit: NABU.de

Die Teilnehmerin Ingrid Salje schickte uns dieses Bild von einem Kleiber aus ihrem Garten. Image credit: NABU.de

An der Spitze hat der Haussperling vorläufig den Vorjahressieger Kohlmeise überholt. „Dies war zu erwarten“, erklärt Lachmann. „Während der Haussperling ganzjährig und unabhängig vom Wetter fast immer in unseren Gärten lebt, zieht es die Kohlmeise vor allem in kalten Wintern aus den umliegenden Wäldern und aus dem kalten Osteuropa in unsere Gärten. Aufgrund des milden Winters ist die Kohlmeise daher momentan nicht so häufig wie sonst in unseren Gärten zu sehen.“

Die Vermutung von Vogelschützern, in diesem Jahr könnten verstärkt Fichtenkreuzschnäbel gemeldet werden, bestätigte sich nicht. Dabei hatten Experten zuletzt eine kleine Invasion dieser Vögel festgestellt. Dies spiegelt sich in der Statistik aktuell nicht wider, was daran liegen kann, dass sich Kreuzschnäbel für gewöhnlich hoch oben in Nadelbaumkronen verstecken. Insgesamt sind in diesem Jahr scheinbar nur wenige Gäste aus kälteren Gefilden nach Deutschland eingeflogen.

Die Wintervogelzählung funktioniert ganz einfach: Auch heute noch kann von einem ruhigen Plätzchen aus beobachtet und gemeldet werden. Dazu wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig gesichtet werden konnte. Die Beobachtungen können dann im Internet unter bis zum 14. Januar gemeldet werden, die Ergebnisse werden dort live ausgewertet.

Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig. Neben der wissenschaftlichen Datenerhebung ist es für den NABU und den LBV ebenso wichtig, die engagierten Zähler auf die Natur vor der Haustür aufmerksam zu machen und zur naturnahen Gestaltung von Gärten als Lebensraum für Vögel zu motivieren.

Melden Sie hier noch bis 14. Januar ihre Vogelbeobachtungen

*Source: NABU.de

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